Für Implantologen ist sie jedes Jahr wieder ein echtes Highlight: die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI). Neben den wissenschaftlichen Vorträgen und dem Austausch unter Experten stand dabei auch die Kommunikation mit den Patienten im Fokus.
Rund 1.700 Teilnehmer waren in Düsseldorf bei der Jahrestagung der DGI dabei: Beim 1. "Tag des Zahnimplantates" der Deutschen Stiftung Implantologie (DSI) informierten namhafte Implantologen in einem Patientenforum darüber, was aktuell möglich ist und für welche Indikationen sich Dentalimplantate eignen. So stellte Stiftungspräsident PD Dr. Gerhard Iglhaut zunächst die Arbeit der Stiftung vor und gab den Patienten wertvolle Tipps für die Auswahl eines geeigneten Implantologen für ihren individuellen Fall. Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz stellte Indikationen und Kontraindikationen für eine implantologische Versorgung dar. Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas berichtete aus chirurgischer Perspektive, wie eine Implantation genau ausgeführt wird, und Prof. Dr. Florian Beuer erklärte, mit welchen Techniken Implantatprothetiker heute moderne Versorgungen gestalten können.
Die Patienten verwickelten die Referenten in eine rege Diskussion: Welche Alternativen gibt es zum Knochenaufbau mit Eigenknochen? Welche Strahlenbelastung entsteht bei DVT-Untersuchungen? Und wie findet man einen erfahrenen Implantologen? Nach der Veranstaltung konnten sie sich außerdem an einem Stand des Projekts "Kostenfalle Zahn" der Verbraucherzentrale NRW informieren.
Die DSI ist eine Stiftung der DGI, die Patienten neutral und wissenschaftlich fundiert informieren will. Dafür sind künftig eine Reihe von Maßnahmen geplant: Unter anderem soll eine Hotline für Patientenfragen eingerichtet werden. Außerdem soll es auch in anderen Großstädten Info-Veranstaltungen wie das Patientenforum geben.
PD Dr. Gerhard Iglhaut und Tanja Wolf im Video-Interview
Die Kollegen vom Dental Online Channel haben mit Stiftungspräsident PD Dr. Gerhard Iglhaut und Tanja Wolf von der Verbraucherzentrale NRW gesprochen.
So erklärt Dr. Iglhaut etwa, warum die DSI von der DGI gegründet wurde: "Initialzündung war damals eine Entwicklung, die etwas besorgniserregend war: Im Internet wurden sehr viele Informationen weitergegeben, die nicht mehr wissenschaftlich fundiert waren – und nicht mehr neutral." Und Tanja Wolf schildert ein Horrorszenario: "Wir hatten einen Fall, in dem eine Patientin sehr große Angst hatte, zum Zahnarzt zu gehen, und schließlich bei einem Zahnarzt gelandet ist, der in Vollnarkose 14 Zähne extrahiert und sehr viele Implantate gesetzt hat. Das Ganze hat fünfstellige Summen gekostet, und am Ende war der Zahnersatz nicht eingerechnet."
Sehen Sie hier die Video-Interviews: