Im Jahr 2025 möchte Fressnapf der Marktplatz rund ums Tier im Netz sein. Für den Handel soll es ein digitales Shopsystem und für die Tierhalter innovative Produkte wie ein Trackinghalsband für den Hund geben.
Fressnapf-Gründer und -Inhaber Torsten Toeller über die Challenge 2025. © Fressnapf Holding SE
Der
Fressnapf-Gründer und Inhaber Torsten Toeller startet mit der
Challenge 2025 ein umfassendes Strategieprogramm, das dem Unternehmen für Tierbedarf Marktanteile und neue Margen sichern soll. Denn auch
Fressnapf spürt den wachsenden Wettbewerbsdruck durch brancheninterne Player oder Plattformen wie Amazon. Mithilfe einer datengetriebenen, personalisierten Ansprache über sämtliche digitalen Kontaktpunkte hinweg sollen Kunden an die Marke gebunden werden. "Die Fressnapf-Gruppe wird im täglichen Geschäft digitaler, technologie- und vor allem datenbasierter agieren", so beschreibt Torsten Toeller das Ziel. Aber wie will der Tierbedarfsspezialist das erreichen?
1.) Die Plattform-Strategie
Eine wichtige
Säule der Challenge 2025 ist die
Plattform als zentrales Element. Im Jahr 2025 möchte Fressnapf der Marktplatz rund ums Tier im Netz sein. Dafür sollen ein
Shopsystem, innovative Produkte und Services sowie
hochwertiger Content mit Mehrwert für Tierhalter ein perfektes Ganzes ergeben. Basis dafür ist ein einheitliches, internationales Produktinformationssystem.
2.) Automatisierung des Kampagnen-Managements
Bisher arbeiteten die Fachbereiche laut Fressnapf-IT-Partner
SAP bevorzugt mit Excel-Listen, um verkaufsfördernde Maßnahmen wie etwa Handzettel für die Märkte, Online-Kampagnen oder kundenspezifische Kampagnen lokal zu planen und zu steuern. Diese Prozesse sollen in Zukunft
mithilfe innovativer IT global vereinheitlicht bzw. angepasst und beschleunigt werden. Zeitlich festgelegte
Promotionen und Preise werden in Zukunft an definierten Touchpoints automatisiert zentral ausgespielt und auf unterschiedlichen Kanälen geteilt. Das automatisierte Kampagnen-Management ist Teil einer integrierten Multi-Channel-Strategie mit dem Ziel der Customer Centricity, dem Herzstück der Challenge 2025.
3.) Digitale Tools für Tierhalter
Fokussieren will Fressnapf zudem auch die
Entwicklung digitaler Services über Apps. Um Ideen für digitale Geschäftsmodelle und Gadgets zu finden,
bindet das Unternehmen auch seine Mitarbeiter ein. Ein Unterfangen, das sich bereits in der Vergangenheit bewährt hatte. Denn bereits vor zwei Jahren kamen bei einer unternehmensinternen Umfrage rund 240 Projektideen aus Fachabteilungen und IT zusammen. 172 konkrete Projekte wurden aus diesen Vorschlägen identifiziert; ihre Realisierung startete im Oktober 2016. So entstand beispielsweise der
Customer Decision Tree – ein Entscheidungsbaum, der die Effekte, die die Kaufentscheidung eines Kunden im Fressnapf-Markt beeinflussen, abbildet. Nicht zuletzt entstand in diesem Zuge auch das besagte Kampagnen-Management, auf dessen Basis künftig zielgerichtete Marketingaktionen über alle Kanäle ausgespielt werden können.
Doch die Ideen, die das Unternehmen sich von Maßnahmen wie diese erhofft, gehen weit über prozessoptimierende IT-Lösungen hinaus. Wie wäre es mit einem
Sensorhalsband für den Hund? Der funktioniert ähnlich wie der Fitness-Tracker für den Menschen. Neben dem lokalen Tracking des Vierbeiners misst das Halsband biometrische Daten wie Geschwindigkeit und zurückgelegte Strecken. Wie oft bellt der Hund, wie lange schläft er? Aus all diesen Daten generiert das Tool schließlich eine
Futterempfehlung, die auf das Tier und seine Lebensphasen abgestimmt ist. Klingt futuristisch? Es gibt laut
SAP bereits einen
ersten gemeinsamen Prototypen.
Es sind digitale Tools wie diese, die der Challenge 2025 zusätzliche Dynamik verleihen könnten – und am Ende die Fressnapf-Gruppe fit für die Zukunft machen.