Der Mitarbeiter wurde im Bewerbungsgespräch überzeugt. Super, der Neue ist gefunden. Jetzt geht es darum, dass er bleibt. Doch ab wann muss mit der Bindung begonnen werden?
Wie häufig kündigen bei Ihnen Mitarbeiter in der Probezeit? Die ersten Tage eines Mitarbeiters in einer Organisation entscheiden darüber, ob er langfristig bleibt oder sich schnell nach anderen Organisationen umschaut, die ihre Versprechen aus den Bewerbungsgesprächen halten. Und Arbeitgeber gibt es ja heute für ärztliche und pflegende Mitarbeiter wie Sand am Meer.
Häufig erlebt der Mitarbeiter bereits an seinem ersten Tag eine böse Überraschung. Hatte der neue Arbeitgeber es noch geschafft, den Vertrag zeitnah nach der Zusage, bestenfalls inklusive einiger zusätzlicher Informationen zum Unternehmen, zu senden, sind der erste und die folgenden Arbeitstage häufig von Orientierungslosigkeit geprägt – und das auf beiden Seiten.
Seien Sie auf Ihren Neuzuwachs gut vorbereitet und nehmen Sie die Einarbeitung ernst. Denn der erste Eindruck entscheidet.
Jobfrust in der Probezeit: Frustrierte Neueinstellungen können schnell in Richtung Kündigung kippen.
Bindung entsteht durch Einbindung. Mit diesen 3 Tipps klappt es:
1. Schaffen Sie eine freundliche Willkommenskultur
Das Team sollte darauf vorbereitet sein, dass ein neuer Kollege kommt. Die Erinnerung an den eigenen ersten Arbeitstag hilft, das Team zu sensibilisieren, Geduld zu haben und alles zu erklären. Der Arbeitsplatz sollte vollständig eingerichtet sein. Eine kleine Aufmerksamkeit wie ein Strauß Blumen vermittelt Wertschätzung und ein herzliches Willkommen. Eine
Begrüßungsmappe mit den wichtigsten Informationen dient der besseren Orientierung in der Einrichtung.
"Willkommen im Team!" Blumen sagen mehr als 1.000 Worte.
2. Erstellen Sie ein Einarbeitungskonzept
Um Mitarbeiter gut und langfristig in den Arbeitsprozess zu integrieren, sollte die Einarbeitung systematisch erfolgen. Hierzu zählt eine konkrete
Aufgabenbeschreibung ebenso wie eine
Checkliste für die Einarbeitung. Die Führungskraft sollte mit dem Mitarbeiter die Anforderungen und Erwartungen an die zukünftige Aufgabe klären und
regelmäßige Feedbackgespräche führen, um den aktuellen Stand zu reflektieren.
Eine begleitende Anleitung gibt Sicherheit, Orientierung und Vertrauen.
Mitarbeiter binden Mitarbeiter: Auf Augenhöhe lässt sich auch gut über die ungeschriebenen Regeln im Betrieb sprechen, und das Fettnäpfchen-Risiko sinkt.
3. Holen Sie Ihre neuen Mitarbeiter auf Augenhöhe ab
Doch Einarbeitung ist nicht nur Chef-Sache.
Ein Pate aus dem Kollegenkreis ist viel näher an den Aufgaben. Er kann wichtige zusätzliche Informationen geben, zum Beispiel zu ungeschriebenen Regeln. Das spart dem Neuen so manches Fettnäpfchen.
In der aktuellen Ausgabe des Deutsche Ärzteblatts gibt Martin Michel, InPaK-Mitglied und Leiter Referat Personal der St. Franziskus Stiftung Münster, ausführliche Vorschläge, wie Sie den gewonnenen Mitarbeiter bereits durch die Einarbeitung binden (Ausgabe 44, Jeder neue Mitarbeiter ist ein Geschenk). Die Tipps können Sie dabei unterstützen, den Grundstein für eine langfristige Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern zu legen. Gastautorin Petra Schubert, Geschäftsführerin der Schubert Management Consultants, berät Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft bei Personalmanagement und -Entwicklung. Mit dem Initiativkreis neue Personalarbeit in Krankenhäusern (InPak) hat Frau Schubert einen festen Branchentermin für Personalleiter deutscher Krankenhäuser ins Leben gerufen. Der InPaK ist ein Zusammenschluss von Personalleitern deutscher Krankenhäuser, die sich der Steigerung der Arbeitgeberattraktivität der Krankenhäuser verschrieben haben. In den nächsten Monaten werden die Mitglieder erprobte Instrumente sowie Tipps und Tricks vorstellen, die Unterstützung geben.