Digitale Informationen werden für Mediziner:innen immer wichtiger, wenn sie sich auf dem Laufenden halten wollen. Dennoch bleiben Fachzeitschriften die wichtigste Informationsquelle. Das ergab eine Studie des Unternehmens Mediately unter fast 7000 europäischen Ärzt:innen.
Der auf Deutschland bezogenen Teil zeigt ebenfalls, dass Fachmagazine – unabhängig ob online oder analog – auch hier immer noch die Spitzenposition für die Suche nach medizinischen Informationen einnehmen. Auf Platz zwei geht es aber schon rein digital weiter, denn an dieser Stelle kommen die Webseite medizinischer Fachverbände und Gesellschaften, auf denen sich die Befragten informieren. Als drittliebstes Medium geben die Ärzt:innen medizinische Apps an. Kein Wunder, so eine Anwendung kann auf dem eigenen Smartphone mitgeführt und jederzeit, unabhängig vom Ort zum Nachschlagen oder Recherchiere genutzt werden. Hier dürfte die Praktikabilität den Ausschlag geben.

Digitalisierung grundsätzlich positiv bewertet

In Sache Digitalisierung und ihre Folgen für die eigene Arbeit offenbarte die Umfrageteilnehmer:innen eine positive Einstellung. Mehr als die Hälfte kann dadurch positive Veränderungen feststellen. Fast 90 Prozent sehen das vor allem durch einen erleichterten Zugang zu medizinischen Informationen erreicht. Außerdem können Sie sich leichter mit Kolleg:innen austauschen oder in Kontakt mit Patient:innen treten. Und nicht zuletzt ermöglicht die Digitalisierung den Mediziner:innen einen leichteren Kontakt und Austausch mit Vertreter:innen von Pharmaunternehmen.

Interaktion mit Pharmaunternehmen

Generell nach der Kommunikation mit Pharmaunternehmen befragt, gab fast die Hälfte der deutschen Ärzt:innen an, sich von Pharmaunternehmen und ihren Vertreter:innen nicht verstanden zu fühlen. Nur eine knappe Mehrheit denkt, dass die Firmen wissen, welche Unterstützung und Informationen sie von ihnen wirklich benötigen. Damit schneiden die Pharmaunternehmen in Deutschland schlechter als im gesamteuropäischen Vergleich ab. Hier hatten immerhin 63 Prozent der Befragten geantwortet, dass sie sich von den Konzernen verstanden fühlen. Wenn es um die Art und Weise der Kommunikation geht, bevorzugen die Befragten die digitale Kommunikation, allerdings sollte diese idealerweise auf die individuellen Bedürfnisse und Interessen der Ärzt:innen zugeschnitten sein. Eine Kombination von Vor-Ort-Besuchen mit maßgeschneiderten digitalen Inhalten und digitaler Kommunikation ist auch gerne gesehen.

Fazit

Fachmagazine behalten ihre hohe Relevanz als Quelle für medizinische Informationen, aber digitale Medien und Anwendungen sind deutlich auf dem Vormarsch, und das europaweit. Gerade die junge und nachkommende Generation von Ärzt:innen dürfte sich weiter in die digitale Richtung orientieren. Das sollten Pharmaunternehmen bei der Ansprache von und Kommunikation mit Ärzt:innen bedenken.  Genauso, wie den Wunsch der Zielgruppe nach passgenauen digitalen Angeboten, die ihnen Informationen bieten, die einen echten Mehrwert schaffen. Dann klappt es auch mit der Kundenansprache.