Auf der Jagd nach den besten Köpfen – Headhunter im Krankenhaus
Die Zeiten, in denen ein Krankenhaus nur eine Stellenanzeige in der Zeitung schalten brauchte, um an Fachärzte zu kommen, ist vorbei. Eine Art der Personalbeschaffung, die nun viele Häuser für sich entdeckt haben, ist auf Headhunter zurückzugreifen. Doch wann lohnt sich der Einsatz einer Personalberatungsfirma?
Die Zeiten, in denen ein Krankenhaus nur eine Stellenanzeige in der Zeitung zu schalten brauchte, um an Fachärzte zu kommen, ist vorbei. Immer mehr Häuser greifen jetzt auf Headhunter zurück. Doch wann lohnt sich der Einsatz einer Personalberatungsfirma?
Immer mehr Headhunter machen für Krankenhäuser Jagd auf gute Mitarbeiter. Allein die Tatsache, dass solche Firmen zum Einsatz kommen, ist ein Indiz dafür, wie dringend Fachkräfte gesucht werden. Das Hinzuziehen einer Personalberatungsfirma hat für Krankenhäuser zweifelsohne Vorteile: Die Firmen sind oft auf bestimmte Märkte spezialisiert, kennen somit den vielschichtigen Krankenhausmarkt und die Topmanager aus dem Krankenhauswesen.Headhunter werden nur in bestimmten Fällen eingesetzt
Petra Geistberger ist Syndikusrechtsanwältin und Leiterin des Geschäftsbereichs Personal beim Städtisches Klinikum München. Im Münchner Klinikum hat man bereits auf die Dienste eines Headhunters zurückgegriffen, allerdings nur in Einzelfällen. In der Regel wird Hilfe von außen erst dann interessant, wenn das herkömmliche Recruiting über Stellenausschreibungen - etwa über Internetportal oder die Printmedien – nicht mehr ausreicht. „Personalberatungen werden nur bei herausfordernden Besetzungsprozessen herangezogen“, bestätigt Geistberger. Dazu zählen für die Syndikusrechtsanwältin fachlich oder regional schwer zu besetzende Qualifikationsprofile, exponierte Führungspositionen und gegebenenfalls auch Funktionsübertragungen im Interimsmanagement.„Personalberatungen werden bei herausfordernden Besetzungsprozessen herangezogen“Zwar kommen Headhunter für das Münchner Krankenhaus nicht unbedingt häufig zum Einsatz, aber es kommt eben durchaus vor. Zum Beispiel bei der Besetzung von Positionen auf Geschäftsführungsebene, auf Ebene der leitenden Angestellten, bei Chefarztpositionen und gelegentlich bei der Besetzung von Oberarztpositionen in strukturschwachen Regionen oder in medizinischen Spezialgebieten. „Gewinnbringend ist eine Zusammenarbeit auch bei Vakanzen, die Expertenwissen erfordern, gleichzeitig aber nur durchschnittlich vergütet werden“, berichtet Geistberger von ihren Erfahrungen. Natürlich ist die Zusammenarbeit nicht ohne Stolpersteine. Die Personalberatungsfirma muss zum Beispiel die In-House-Prozesse des Krankenhauses, für das es Personal sucht, genau kennen. Verfolgt der Personalberater eine eigene, abweichende Besetzungsstrategie, ist das nicht zielführend. Vertrauensvolle Kooperation ist an dieser Stelle besonders wichtig. Headhunter-Firmen werden jedoch in der Regel kurzfristig und nur für einen begrenzten Zeitraum eingesetzt, was unter Umständen den Aufbau eines Vertrauensverhältnisses erschwert.