Digitales Recruiting: Content ist ein Bewerbermagnet
Im Healthcare-Bereich braucht man guten Content, um latent suchende Bewerber auf Stellenanzeigen aufmerksam zu machen. In Jobbörsen und auf der Karriere-Website. Ein Gespräch mit Ulrike Röse-Maier, Geschäftsführerin von Media Consult Maier & Partner in Karlsruhe.
Im Healthcare-Bereich braucht man guten Content, um latent suchende Bewerber auf Stellenanzeigen aufmerksam zu machen. In Jobbörsen und auf der Karriere-Website. Ein Gespräch mit der Personalberaterin Ulrike Röse-Maier.
Print-Stellenanzeigen sind ein wichtiges Glied in der Employer-Branding-Strategie von Kliniken. Denn nach wie vor zählen Fachzeitschriften zu den am meisten genutzten beruflichen Informationsquellen bei Fachärzten (72 Prozent), wie die Facharztstudie der LA-MED Arbeitsgemeinschaft aufzeigt. „Die Kombination aus relevantem Content und einem ansprechenden Stellenmarkt, verspricht dabei immer sehr gute Chancen, qualifizierte Bewerber zu erreichen“, sagt Ulrike Röse-Maier, Geschäftsführerin der auf den Healthcare-Bereich spezialisierten Personalmarketingagentur Media Consult Maier & Partner in Karlsruhe. Das ist auch im digitalen Recruiting so.Welche Jobbörsen sind relevant für Ärzte?
Online-Jobbörsen sind eine optimale Ergänzung, um Bewerber anzusprechen und die Stärken der eigenen Arbeitgebermarke zu präsentieren. Noch im Jahr 2016 waren allerdings Marktführer – wie StepStone und Monster – der Mehrheit der Ärzte kaum bekannt und wurden von den wenigsten für die Jobsuche genutzt.* „Viele Ärzte recherchieren über Google. Hier spielen die großen Generalisten – wie StepStone oder Indeed – natürlich auch eine Rolle, weil sie mit hohen Trafficzahlen punkten können“, erklärt Ulrike Röse-Maier. „Nach wie vor ist im Healthcare-Bereich aber in erster Linie der Content ein Bewerbermagnet. Wenn ich auf einer Seite bin, auf der ich wissenschaftliche Beiträge mit hoher Relevanz lese, klicke ich hier auch mal ganz schnell auf den Stellenmarkt." Die Relevanz Content-reicher Seiten bei der medizinischen Stellensuche führt sie vor allem darauf zurück, dass die Zahl der latent suchenden Ärzte im Vergleich zu den aktiv Suchenden sehr hoch ist. Eine Entwicklung, die auf die Vollbeschäftigung auf dem medizinischen Arbeitsmarkt zurückzuführen ist. Dabei ist die Bereitschaft, den Job zu wechseln bei vielen Ärzten vorhanden. „Aus dem Feedback von Bewerbern wissen wir, dass Ärzte sich im Job oftmals allein gelassen fühlen. Das ist das Problem der zunehmenden Ökonomisierung im Klinikbereich, die oftmals wenig Raum lässt, Mitarbeiter intensiv zu betreuen oder sogar über das Fachliche hinaus auf Bedürfnisse einzugehen“, erklärt die Recruiting-Expertin. Über die Verweildauer auf einer Jobbörse lasse sich deren Qualität sehr viel besser überprüfen, als über reine Zugriffszahlen, denn die können auch mit Bots generieren werden, erklärt Ulrike Röse-Maier weiter. Für Arbeitgeber der Healthcare-Branche empfiehlt sie, auf Jobportalen präsent zu sein, die sich auf den Klinikbereich spezialisiert haben.Welche Fragen sollte die Karriere-Website einer Klinik beantworten?
Der Employer Branding-Auftritt auf der Jobbörse muss sich mit dem Klick auf die Karriere-Website nahtlos fortsetzen. Die Karriere-Website muss nicht zwingend eine eigenständige Microsite mit ausgefuchstem Online-Bewerbungssystem sein, ein klug konzipierter Karrierebereich auf der eigenen Klinik-Website reicht aus. Wichtig ist: Die Botschaften müssen stimmig sein und den interessierten Usern zentrale Bewerberfragen kurz und prägnant beantworten:- Warum soll ich ausgerechnet in dieser Klinik oder Praxis arbeiten?
- Welche Einstiegsmöglichkeiten bieten sich mir?
- Welche Perspektiven in Bezug auf Weiterqualifizierung und welche Karrieremöglichkeiten habe ich?
- Spricht mich die Unternehmenskultur an – also Leitbild, Werte, Anspruch, Miteinander?
- Erhalte ich authentische Einblicke in mein Arbeitsumfeld?
- Wo kann ich mich mit meinen Qualifikationen einbringen?
- Mit welchen Kollegen werde ich zukünftig zusammenarbeiten?**