Der Fachkräftemangel an deutschen Kliniken lässt Healthcare Marketeers erfinderisch werden. Der Dialog mit potentiellen Bewerbern findet auf Augenhöhe statt. Duzen als Strategie im Recruiting für Kliniken ist ausdrücklich erlaubt.
Die Entscheidung, ob Unternehmen in ihrer Employer Branding-Strategie zukünftige Mitarbeiter siezen oder duzen, wird im Marketing bisher als kanalabhängig betrachtet. In Social Media darf man duzen, auf der eigenen Website setzen viele Kliniken noch auf das Sie. Schließlich würden laut einer repräsentativen Umfrage immerhin 60 Prozent der Deutschen das “Du” nur für gute Freunde reservieren. Allerdings ändert sich, auch mit dem Siegeszug von Social Media, das Verhältnis zum Duzen. Wer beispielsweise auf Facebook siezt, läuft Gefahr, ungelenk und wenig authentisch zu wirken. Junge User, und dazu zählt auch die nachrückende Ärzte-Generation, empfinden das Duzen als weitaus weniger problematisch. Das Du wird bereitwillig akzeptiert als Teil eines offenen, respektvollen Dialogs. Auf Augenhöhe. Das verändert auch das Recruiting.
Duzen als Strategie im Recruiting – konsequent und wirkungsvoll
Das schlägt sich in der Employer Branding-Strategie großer Unternehmen wieder. Duzen ist erlaubt im Recruiting für Kliniken. Du willst bei uns arbeiten? Wir freuen uns. Darf ich meine Kunden duzen? Nicht immer. Aber im Employer Branding kann es funktionieren.Ein Beispiel für eine offensive “Du”-Strategie liefert die aktuelle Recruiting-Kampagne des Albertinen-Krankenhauses. “Ich kann Neuro! Und Du?” lautet die Headline. Bilder von Teammitgliedern werden flankiert durch Zitate wie “Bewirb dich jetzt!”, “Nicht viel schnacken. Bewerben!” oder “Wir sehen uns…”.
Ich kann Neuro. Und Du? Die Recruiting-Kampagne des Albertinen-Krankenhauses kommuniziert auf Augenhöhe mit interessierten Bewerbern. Man duzt sich.
Mach mit und bewerbe dich jetzt, so die Message. Ein Auftritt, der sich gezielt an junge Fachkräfte richtet, Teamgefühl als maßgebliche Corporate-DNA transportiert und unkompliziert als auch modern daher kommt. Das betrifft das Wording als auch das Layout. Fazit: Darf ich meine Kunden duzen? Nicht immer. Aber dieses Beispiel zeigt: In Sachen Employer Branding funktioniert das “Du” als Ansprache. Weil es zwei Dinge zusammenbringt, die im Mitarbeiter-Dialog heute zählen: Respekt und Authentizität.
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