Sie wollen die Ärzte von morgen? Dann positionieren Sie sich als die Klinik von morgen. Hier finden Sie ein paar Beispiele, wie die Gesundheitsversorgung in Zukunft aussehen könnte.
Der Kampf um
die fähigsten Nachwuchskräfte im Healthcare-Markt wird zukünftig immer härter werden – auch weil
die jungen Ärzte der Generation Y einen anderen Anspruch an ihren Arbeitgeber haben als noch vor 20 Jahren. Fest steht: Die moderne Klinik mit flexiblen Arbeitsmodellen sichert sich auf jeden Fall einen Vorsprung im Recruiting-Rennen.
Es lohnt sich also, einen Blick auf die
Entwicklungen in der Gesundheitsversorgung zu werfen. Welche Trends gibt es, was setzt sich durch? Welches Thema eignet sich für Ihre Klinik der Zukunft?
Die Design-Klinik der Zukunft
Die LED-Panels "LumiSky CARE"
Gehen Sie gerne in eine Praxis oder ein Krankenhaus, in denen die Inneneinrichtung noch aus den Siebzigern zu stammen scheint? Genauso wenig animieren dunkle Behandlungskabuffs Ihre Belegschaft zu Motivationsschüben. Ein ausgeklügeltes Lichtkonzept kann da Wunder wirken. Das Kölner StartUp
LumiSky etwa bietet
spezielle LED-Deckenleuchten für MRT- und HF-Kabinen an, die sehr nah ans Tageslicht herankommen und mit individuellen Motiven (wie einem Himmel) ausgestattet werden können.
Auch ein Patientenzimmer muss nicht nüchtern aussehen.
"Room 2525" heißt ein Projekt, das der Asklepios-Konzern entwickelt hat und seit Anfang des Jahres im bayerischen Bad Griesbach testet: Da verschwinden hässliche Kabel hinter einer Abdeckung am Bett, und der Patient kann via Tablet die Lichtstimmung auswählen.
Das Forschungsprojekt will auch zeigen, wie innovative Akustikkonzepte den Stress bei Mitarbeitern abbauen können.
Zwar entspricht das 1,40 m-Bett noch nicht dem Standard in einem Krankenhaus, aber "wir arbeiten daran, ein Modell zu entwickeln, das auch
für Krankenhäuser geeignet ist", versichert Dr. Wolfgang Sittel, Leiter des Konzernbereichs Architektur und Bau bei Asklepios.
Der "Room 2525": eher Hotel- als Krankenzimmer. Da macht die Behandlung Spaß.
Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt
In einer Mikroklinik in South Carolina, USA
Laut Statistischem Bundesamt stieg in 2015 die Zahl der vollstationär behandelten Patienten und Patientinnen um 0,5 % auf insgesamt 19,2 Millionen an - der Trend geht trotzdem zu Healthcare-Angeboten, die zum Patienten kommen statt andersherum. Sogenannte
Walk-in-Mikrokliniken erleben gerade in den USA ihren Durchbruch,
CVS Health etwa bietet schon über 1100 Filialen an. Harmlose Verletzungen, Impfungen oder regelmäßige Checkups bei hohem Blutdruck können hier umkompliziert erledigt werden. Das Personal in der "richtigen" Klinik kann sich so auf die aufwändigeren Fälle konzentrieren.
Die Online-Sprechstunde: Telemedizin
Der bekannteste Anbieter eines telemedizinischen Services ist wahrscheinlich
Dr. Ed. Deutsche
Ärzte können online, per Video oder Telefon konsultiert werden, die Bezahlung erfolgt online, und das Rezept wird per Post verschickt. Nomen est omen: Eigentlich wurde Dr. Ed gegründet, um dem Diskretionswunsch von Patienten mit
erektiler
Dysfunktion entgegenzukommen. Mittlerweile behandelt Dr. Ed monatlich rund 40.000 Online-Patienten – von London aus.
Gemäß der ärztlichen Berufsordnung sind Beratung und Behandlung "über Print- und Kommunikationsmedien" in Deutschland noch verboten. In der Schweiz hingegen gibt es mit
Medgate schon einen großen Anbieter von Telemedizin, und auch hierzulande weichen die Barrikaden langsam auf:
Die Landesärztekammer Baden-Württemberg erlaubt künftig Modellprojekte, in denen ärztliche Behandlungen "ausschließlich über Kommunikationsnetze durchgeführt werden" können. Auch die Techniker Krankenkasse spricht sich für eine Lockerung des "Fernbehandlungsverbots" aus.
In so einem Fall wäre es denkbar, dass auch Kliniken einen Teil ihrer Fälle virtuell behandeln – und dadurch
flexiblere Arbeitsmodelle für ihre Belegschaft anbieten können.
Fazit: Wenn sich Ihre Klinik derart modern aufstellt, klappt's auch mit dem Recruiting.Titelbild: © Green Hospital Program, Asklepios Kliniken GmbH