Es ist soweit: Google testet Google for Jobs in Deutschland. Zeit, sich auf das Stellenbörsen-Feature des Suchmaschinenriesen einzustellen. Wir zeigen Ihnen, worum es da geht.
Erste Tests für Google for Jobs in Deutschland.
Seitdem Google for Jobs vor ein paar Monaten im europäischen Ausland gestartet ist, warten deutsche Personaler auf ihren Einsatz. Und so langsam wird es spannend: Wir haben die ersten Tests beobachtet (siehe Screenshot links).
Im August letzten Jahres launchte Google außerdem seine "Cloud Talent Solution", die zusammen mit Google Hire und Google Cloud Job Discovery den Bewerbungsprozess von Unternehmen reibungsloser gestalten soll.
So funktioniert Google for Jobs
Google for Jobs setzt darauf, was Google am besten kann: Daten finden und logisch zusammenführen. Findet die Suchmaschine Stellenausschreibungen (die für Google optimiert wurden), werden die nun bei einer passenden Suche in einem hervorgehobenen Kasten dargestellt. Das ist aber nicht alles. Beim Klick auf eins der Suchergebnisse öffnet sich die Detailansicht – zusammen mit vergleichbaren Jobs und allen Daten, die Google sonst dazu hat. In Großbritannien ist das neben einem Unternehmensprofil etwa auch die zu erwartende Gehaltsspanne.
In Großbritannien gibt es bei Google for Jobs auch Informationen zur Gehaltsspanne.
Der Jobsuchende kann nun die Ergebnisse weiter filtern (zum Beispiel nach der Anfahrtszeit) und sich bei der Quelle der Anzeige bewerben.
Künstliche Intelligenz für bessere Suchergebnisse
Was kann Google for Jobs besser als eine einfache Jobsuche? Die KI versteht auch Firmenjargon und Tippfehler, die sonst zu irrelevanten Ergebnissen führen. Auch unklar formulierte Jobbeschreibungen und Jobsuchanfragen werden abgefangen. Darüber hinaus kann der Arbeitgeber vom Einsatz der Cloud Talent Solution profitieren, denn wenn er den Service auf seiner Karriereseite nutzt, gewinnt er nicht nur neue Informationen über die Jobsuche(nden), sondern kann selbst nach passenden Profilen suchen.
So nutzen Sie Google for Jobs
Damit die Google-KI ihre Stellenausschreibungen auch als solche erkennt, sollten Sie sich beim Erstellen an die Empfehlungen von Google für strukturierte Daten halten und das Markup der Job-Detailseiten entsprechend anpassen – Google for Jobs erkennt beispielsweise Auszeichnungen vom Typ Organisation, Jobtitel oder Art der Anstellung. In diesem Testtool können Sie überprüfen, ob Ihre Stellenausschreibung die Vorgaben erfüllt.
In den USA stellen auch die einschlägigen Jobportale wie LinkedIn oder Glassdoor ihre Daten Google for Jobs zur Verfügung. Bisher ist noch unklar, inwieweit sich die deutschen Ableger darauf einlassen werden. Falls sich aber etwa das deutsche LinkedIn beteiligt und Sie Ihre Ausschreibungen dort posten, profitieren Sie automatisch von der hervorgehobenen Darstellung auf den Google-Ergebnisseiten.
... und so die Cloud Talent Solution
Für Ihre Karriereseiten können Sie auch einen Schritt weiter gehen und die Talent Solution einsetzen – das lohnt sich insbesondere für größere Unternehmen und Jobportale, kostet aber bei mehr als 10.000 Suchabfragen auf der Seite auch. Google selbst empfiehlt, sich an "Ihren technischen Dienstleister" oder Ihren E-Recruiter zu wenden und den aufzufordern, den Service einzurichten. Denn der Prozess ist leider nicht ganz trivial: Um die Talent Solution nutzen zu können, müssen Ihre Server mit der Cloud Jobs API kommunizieren können. Diese API versteht die verschiedenen Begrifflichkeiten von Stellenanzeigen und ihre Beziehungen zueinander und kennt 30 Branchen, 1.100 Bereiche, 250.000 Jobbezeichnungen und 50.000 "harte" und "softe" Skills.
Verschiedene Personaldienstleister, die technische Lösungen zur Kandidatensuche anbieten, arbeiten in den USA für die Talent Solution mit Google zusammen; so hat etwa Jibe den Pharmariesen Johnson & Johnson mit der Cloud Jobs API vernetzt und dadurch nach eigenen Angaben die Anzahl sehr guter Bewerbungen um 41% erhöht. Falls Sie über eine fitte IT-Abteilung verfügen, können Sie den Prozess aber auch selbst in Gang setzen – die Dokumentation finden Sie hier. Darüberhinaus gibt es vereinzelt schon deutsche E-Recruiter (wie GermanPersonnel), die die Einrichtung für Sie übernehmen. Eine allgemeine Liste möglicher deutscher Servicepartner gibt es hier.
Insgesamt ist nicht zu übersehen, dass die deutsche Version der Talent Solution noch in den Kinderschuhen steckt: Die deutsche Übersetzung der Ressourcen ist hie und da noch etwas ungelenk, und um mit dem technischen Support zu sprechen, muss man in den USA anrufen. Trotzdem ist der Start auch bei uns nicht mehr aufzuhalten. Der frühe Vogel fängt den Wurm!
Edit vom 27. März 2019: Der Text wurde angepasst, um den Unterschied zwischen Google for Jobs und der Cloud Talent Solution klarer herauszustellen. Dank an das Schweizer Unternehmen jobchannel für den Hinweis! Die Schweizer haben übrigens ein Whitepaper zum Thema zusammengestellt, das Sie hier anfordern können.
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