MTA next: Strategien gegen den Fachkräftemangel
Institute und Fachverbände zeichnen düstere Prognosen für den MTA-Arbeitsmarkt. Wie können Kliniken dem Fachkräftemangel entgegentreten? Bewerber und Arbeitgeber bringt der Kongress MTA next zusammen, den der Deutsche Ärzteverlag Mitte Mai in Bochum veranstaltet.
Sie untersuchen im Labor Körpergewebe und Körperflüssigkeiten, nehmen Röntgenbilder auf oder testen das Hörvermögen. Ohne die MTA ginge in Deutschlands Klinken nichts. Umso erschreckender das Bild, das Erhebungen zeichnen, die sich mit dem Beruf der MTA beschäftigen, denn in vielen Kliniken herrscht ein Fachkräfteengpass. Am stärksten betroffen sind die Stellen in Labor und Radiologie. Jedes dritte Allgemeinkrankenhaus mit mehr als 100 Betten kann MTRA-Stellen nicht mehr besetzen, so das Barometer des Deutschen Krankenhaus Instituts bereits im Jahr 2016. Zukünftig wird sich die Situation kaum verbessern, sondern eher dramatisieren, betrachtet man die demographische Entwicklung und sinkende Absolventenzahlen. Insbesondere in ländlichen Regionen wird es zunehmend schwieriger, Medizinisch-technische Fachkräfte zu gewinnen. Die wachsende Umverteilung in das Einzugsgebiet von Großstädten sowie die mangelnde Nähe zu entsprechenden MTA-Schulen machen es für Kliniken und Praxen schwer, Nachwuchskräfte zu finden.Strategien der Arbeitgeber: Kooperationen, Stipendien, Employer Branding
Vielen Arbeitgebern der Branche ist diese Problematik bereits bewusst. Von Kooperationen mit MTA-Ausbildungsstätten, dem Angebot von Stipendien bis hin zur Gründung eigener Schulen – zukunftsgewandt gehen sie neue Wege, um die beliebten Medizinisch-technischen Assistenten für sich zu gewinnen. Auch die Arbeitgeberattraktivität spielt eine große Rolle im „War for Talents“ um die stark nachgefragten MTA, weiß Michael Laschewski, Verkaufsleiter Stellenmärkte beim Deutschen Ärzteverlag: „Die Bewerbungssituation hat sich komplett gedreht.“ Auf dem freien Arbeitsmarkt seien kaum mehr MTA zu finden. Krankenhäuser und Kliniken, Labore, Radiologiepraxen und MVZ müssten sich daher verstärkt um den Medizinisch-technischen Nachwuchs bemühen – „etwa mit kreativen Stellenanzeigen, umfangreichen Employer Branding-Maßnahmen oder auch als Aussteller auf dem Karrierekongress MTA next“, so Laschewski.MTA next bietet direkten Kontakt zu MTA-Schülern
MTA next ist eine neue Veranstaltungsreihe, die Arbeitgeber und potenzielle Bewerber der Healthcare-Branche zusammenbringt und ihnen Austauschmöglichkeiten bietet. Der Karrierekongress wurde vor zwei Jahren vom Deutschen Ärzteverlag und dem Dachverband für Technologen/-innen und Analytiker/-innen in der Medizin Deutschland e.V. (DVTA) ins Leben gerufen. Die speziell auf MTA-Auszubildende ausgerichtete Veranstaltungsreihe bietet Kliniken, Laboren, Praxen und MVZ die Chance, vor Ort persönliche Kontakte zu knüpfen und die Attraktivität der eigenen Einrichtung jungen Talenten zu präsentieren. „Ein hervorragendes Forum, um mit potentiellen Bewerberinnen und Bewerbern ins Gespräch zu kommen“, sagt Prof. Dr. Detlev Uhlenbrock über den Kongress. Der Facharzt für Radiologie und Neuroradiologie ist Geschäftsführer eines Medizinischen Versorgungszentrums für Radiologie, Strahlentherapie und Nuklearmedizin mit insgesamt acht Standorten im Ruhrgebiet und beim nächsten Bochumer MTA next-Kongress am 18. Mai als Aussteller vor Ort. Für Uhlenbrock ist der Fachkräftemangel ebenfalls längst Realität: „Qualifizierte MTA sind – neben den ärztlichen Kolleginnen und Kollegen – für den reibungslosen Ablauf in unseren acht Praxen wesentlich“, so der Mediziner. „Wir sind eigentlich immer auf der Suche nach guten MTA.“Starke Nachfrage bei Ausstellern und MTA-Schülern
Rund 130 Teilnehmer haben sich für den Mitte Mai bevorstehenden Karrierekongress im Ruhrgebiet bereits angemeldet. Die Ausstellerfläche sei schon ausgebucht. Eine Resonanz, die den Veranstaltern seit dem Start im Jahr 2017 bei fast allen Kongressen begegne, sagt Sabine Bosch, Senior-Produktmanagerin beim Deutschen Ärzteverlag und zuständig für MTA next: „Die Nachfrage ist da. Sowohl auf Seiten der MTA-Schüler, die auf dem Kongress viele Perspektiven für ihre berufliche Karriereplanung erhalten, als auch bei den Ausstellern, die händeringend nach qualifizierten Fachkräften suchen“, so Bosch weiter. Ein besonderer Vorteil für Aussteller und Teilnehmer sei, dass MTA next gemeinsam mit der beliebten Veranstaltungsreihe für junge und angehende Ärzte – Operation Karriere – veranstaltet werde und damit viele Synergieeffekte biete: Vom Veranstaltungsprogramm über das Fotoshooting für Bewerbungsfotos bis hin zur Vernetzung zwischen Arbeitgebern und potenziellen Bewerbern. Für Besucher ist Eintritt und Verkostung übrigens kostenlos – ein Grund mehr für das junge Publikum, den Tag für die Karriereplanung zu nutzen.Die nächsten Stationen von MTA next sind in Bochum (18.5.2019) und Berlin (30.11.2019). Auch Sie möchten als Aussteller dabei sein? Mehr Informationen zur Kongressreihe finden Sie hier!