In Zeiten des Fachkräftemangels können es sich Krankenhäuser nicht leisten, bei ihren Recruiting-Maßnahmen allein auf aktiv suchende Bewerber zu konzentrieren. Vielmehr müssen auch passiv Suchende oder latent Wechselwillige angesprochen werden. Dabei gilt es, einiges zu beachten.
Früher betrieb man in Sachen Mitarbeitersuche die sogenannte Post-and-Pray-Methode. Dieser Bewerbungsprozess besteht in der Regel darin, eine Anzeige in unterschiedlichen Medien zu schalten und im Anschluss auf die hoffentlich zahlreichen eingehenden Bewerbungen zu warten. Diese Art der Mitarbeitersuche reicht heute nicht mehr aus. Kliniken gehen inzwischen gezielter auf die Suche nach Fachkräften. Dazu nutzen sie soziale Medien wie Twitter, LinkedIn, Xing, Instagram oder TikTok. Das Problem: Innerhalb dieses Prozesses trifft der Personaler erst gar nicht auf passiv suchende Bewerber. Diese sind häufig in einem Beschäftigungsverhältnis und haben nur wenig Motivation, die Stelle zu wechseln und suchen daher nicht aktiv. Sie sind meist hoch qualifiziert und können bei der Entscheidung für einen Arbeitgeber wählerisch sein. Hinzu kommt, dass im Bereich der Medizin bekanntlich ein großer Fachkräftemangel herrscht. Wie kann man diese Personen dennoch ansprechen? Eine 2019 veröffentlichte Leserbefragung des "Deutschen Ärzteblatts" ergab: Die überwiegende Mehrheit der Ärzte in Deutschland ist zumindest latent auf der Suche nach einem neuen Job. Nur jeder Fünfte ist aktuell so zufrieden, dass für ihn ein Wechsel nicht in Betracht kommt. Diese latent Wechselwilligen erreicht man unter anderem mit dem Deutschen Ärzteblatt, Deutschlands beliebtestem Mediziner-Titel. Der Mix aus medizinischen Fachthemen, berufspolitischen Themen und  attraktivem Stellenmarkt erreicht Woche für Woche alle Ärztinnen und Ärzte in Deutschland.
Ärztestellen

Ärztestellen – der Stellenmarkt des Deutschen Ärzteblatts

Gezielte Ansprache erreicht passiv Suchende

"Über Jobportale oder Stellenanzeigen in Zeitungen erreichen Krankenhäuser nur die aktiv suchenden Bewerber. Solche, die nur latent wechselwillig sind oder gar zu einem Wechsel aktiviert werden müssen, erreicht man nur durch eine gezielte Ansprache", erklärt Recruitingexperte Carlos Frischmuth, Managing Director bei Hays AG. Sein Unternehmen übernimmt auch für Krankenhäuser genau diese Aufgabe. Bemüht eine Klinik einen Dienstleister, ist das kostenintensiv. Der Mehraufwand kann sich jedoch lohnen: Zwar werden weniger Kandidaten angesprochen, die daraus resultierende Auswahl sei allerdings ein deutlich höheres Match.

Ansprache der Ärzte auf Messen und Events

Bei der Kontaktaufnahme zu potenziellen Kandidaten sind keineswegs allein digitale Medien entscheidend. "Ärzte sind konservativ", erklärt Carlos Frischmuth. "Viele erwarten auch aufgrund ihres gesellschaftlichen Status eine andere Art der Ansprache." Mit anderen Worten: Diese Klientel erwartet den persönlichen Kontakt und lässt sich beispielsweise auf einer Messe, einem Kongress oder einem anderen Event ansprechen. So bietet der Deutsche Ärzteverlag beispielsweise mit Operation Karriere einen Kongress, der sich an junge Mediziner und Studierende richtet. Auf der begleitenden Ausstellermesse können Kontakte für den Berufseinstieg geknüpft werden. Vielleicht noch mehr als bei der Suche nach aktiven Bewerbern muss sich das Krankenhaus als attraktiven Arbeitgeber für passiv suchende präsentieren. Hier spielt das Employer Branding eine oft entscheidende Rolle. Kliniken, die sich auf ihren Webseiten schon als wenig modern und digital aufgeschlossen darstellen, werden Probleme haben, Kandidaten zu finden, denen ebensolche Kriterien besonders wichtig sind. Der Recruitingexperte rät den Häusern daher, sich verstärkt, um ein gutes Employer Branding zu kümmern.