Es gibt in Deutschland 119.600 niedergelassene Ärzte. Dabei schwankt der Verdienst von Fachgebiet zu Fachgebiet. Augenärzte verdienen am meisten, Neurologen und Psychiater werden am schlechtesten bezahlt.

Wer mehr Umsatz erwirtschaftet, hat potenziell mehr Geld zur Verfügung, um Investitionen zu tätigen. Allerdings sind die Ausgaben von Augenärzten - den Topverdienern unter den niedergelassenen Fachärzten – lediglich durchschnittlich. Wie hoch das Einkommen von niedergelassenen Fachärzten ist und wie viel Prozent des Umsatzes für Material und Laborarbeiten ausgegeben wird, ist der Untersuchung zur Kostenstruktur von Arztpraxen zu entnehmen. Ein Allgemeinmediziner, der eine Einzelpraxis führt, nimmt im Jahr durchschnittlich 319.000 Euro ein. Dabei liegen die Ausgaben bei 46,1 Prozent. Den größten Posten stellen die Personalkosten dar, die – je nach Praxisgröße und Einkommen – zwischen 25 Prozent und 29,2 Prozent liegen. Als Reinertrag bleiben dem Allgemeinmediziner im Schnitt 172.000 Euro im Jahr. Ein Internist hat einen jährlichen Bruttoumsatz von 418.000 Euro. Genau die Hälfte seines Umsatzes gibt er für Aufwendungen aus, so dass der Reinertrag eines niedergelassenen Internisten am Jahresende bei 209.000 Euro liegt. Gestiegen ist das Einkommen von niedergelassenen Gynäkologen. Erwirtschafteten sie nach der Auswertung des Statistischen Bundesamts von 2011 noch einen Reinertrag von 134.000 Euro, sind es jetzt stolze 179.000 Euro. Dabei liegen die Ausgaben für Material und Laborarbeiten bei 3,6 %. Niedergelassene Fachärzte der Kinderheilkunde, die hierzulande eine Einzelpraxis betreiben, erwirtschaften 332.000 Euro im Jahr. Die Personalkosten sind mit 27,8 % etwas höher als bei den meisten Kollegen anderer Fachrichtungen. Nach Abzug der Aufwendungen von insgesamt 48,4 % bleibt dem Kinderarzt oder der Kinderärztin ein Reinertrag von 171.000 Euro. Augenärzte sind jene niedergelassene Fachärzte mit dem höchstem Verdienst in Deutschland. Es gibt bei uns 2.499 Inhaber von Einzelpraxen der Augenheilkunde. Dabei liegt das Jahresbrutto bei rund einem Viertel der Inhaber (655 Personen) bei 500.000 Euro oder mehr. Durchschnittlich erwirtschaften Inhaber einer Einzelpraxis der Augenheilkunde 477.000 Euro. Nach Abzug der Ausgaben bleibt ein Reinertrag von 249.000 Euro. Mit einem durchschnittlichen Umsatz von 350.000 Euro liegt der Verdienst von Inhabern einer Praxis für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde über 100.000 Euro niedriger als bei den Augenärzten. Als Reinertrag bleibt ein Jahresbrutto von 180.000 Euro. Überdurchschnittlich sind die Einnahmen eines niedergelassenen Orthopäden. Hier beläuft sich das Jahresbrutto auf 462.000 Euro. Wie bei den anderen Disziplinen liegen auch hier die Personalkosten bei rund einem Viertel der Ausgaben (26,1 Prozent). Nach Abzug aller Aufwendungen von 55,7 Prozent bleibt ein Reinertrag von 205.000 Euro. Niedergelassene Chirurgen nehmen im Schnitt 476.000 Euro ein. In diesem Fachbereich dominiert die Anzahl der Praxen für Allgemeinchirurgie (1.272 Praxen). Außerdem gibt es 1.184 Praxen für Orthopädie und Unfallchirurgie, 638 Praxen für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, 400 Praxen für Plastische und Ästhetische Chirurgie, 324 Praxen für Gefäßchirurgie und 280 Praxen für Neurochirurgie. Nach Abzug aller Aufwendungen (55,2 Prozent) bleibt Chirurgen am Ende des Jahres ein Reinertrag von 213.000 Euro. Mit einer Einzelpraxis für Dermatologie nimmt man in Deutschland im Schnitt 441.000 Euro ein. Für Aufwendungen fließen 48,4 Prozent wieder ab (Personalkosten 25,7 Prozent). Als Reinertrag bleiben jährlich im Durchschnitt 227.000 Euro übrig. Urologen haben einen identischen jährlichen Verdienst von 227.000 Euro (Reinertrag). Dabei liegen die Einnahmen mit 436.000 Euro etwas niedriger als bei den niedergelassenen Hausärzten. Dafür sind die Personalkosten mit 22,2 Prozent geringer. Die rote Laterne in der Verdiensttabelle tragen Inhaber von Einzelpraxen für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, Kinderpsychiatrie oder Psychosomatische Medizin. Hier werden im Jahr 282.000 Euro erwirtschaftet. Die Aufwendungen belaufen sich auf 45 Prozent. Als Reinertrag bleibt am Endes des Jahres ein Betrag von 155.000 Euro. Alle vier Jahre liefert das Statische Bundesamt Fakten zu dem Verdienst niedergelassener Fachärzte. Dabei sind die Zahlenwerte zu einigen Fachbereichen wie Radiologie, Anästhesiologie oder Nuklearmedizin nicht sicher genug, um verlässliche Angaben zu machen.
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