Weniger Arbeit und stattdessen mehr Freizeit – dieser Trend hält unter den deutschen Ärzten weiterhin unvermindert an. Und: Auch die Anstellung wird immer beliebter.
Die gute Nachricht vorneweg: Deutschland hat wieder mehr Ärzte. Nach der aktuellen Ärztestatistik der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) wurden 2015 hierzulande 2.369 mehr Ärzte gezählt als im Jahr zuvor. Doch weil auch die Nachfrage für Teilzeitbeschäftigung ungebremst anhält, werden kaum mehr Arztstunden abgehalten: Dieses Plus liegt nur bei 0,2 Prozent.
Und noch ein weiterer Trend zeigt sich unverändert: Immer mehr Ärzte ziehen die Anstellung vor. Die Zahl der angestellten Vertragsärzte und -psychotherapeuten stieg 2015 um mehr als zehn Prozent auf 27.174. Damit hat sich diese Berufsgruppe in den letzten zehn Jahren fast verzehnfacht.
Weniger Hausärzte, mehr Psychotherapeuten
Demgegenüber setzte sich der Rückgang der Hausärzte ungebremst fort: Ihre Zahl sank 2015 gegenüber 2014 um 0,4 Prozent auf 51.765. Damit sind in Deutschland 1.170 Hausärzte weniger tätig als noch 2009. Besonders stark macht sich dieser Schwund in den strukturschwachen Regionen des Saarlands und in Schleswig-Holstein bemerkbar. Auf der anderen Seite gibt es wesentlich mehr Psychotherapeuten.
Ihre Zahl stieg 2015 um zwei Prozent auf 453. Vor allem in den neuen Bundesländern arbeiten seit letzten Jahr deutlich mehr Ärzte dieser Disziplin, so etwa in Mecklenburg-Vorpommern (plus 12,3 Prozent), Brandenburg (plus 10,4 Prozent) und in Sachsen-Anhalt (plus 8,6 Prozent).