Wie navigieren Dentalunternehmen durch die Krise?
Nach dem Abschwung fängt sich der Markt wieder
Während des 1. Corona-Lockdowns in Deutschland mussten nach Angaben der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung ( KZBV) etwa 85 Prozent der Zahnarztpraxen eine negative Entwicklung des Versorgungsgeschehens verkraften. Der Rückgang betrug während des 2. Quartals im Durchschnitt minus 23 Prozent. Die Situation wird durch die Rückzahlungsverpflichtung der Liquiditätshilfe in den kommenden zwei Jahren noch zusätzlich erschwert, heißt es vonseiten der KZBV. Seit Beginn der Krise sammelt das Marktforschungsunternehmen Exevia gemeinsam mit der Bestellplattform Wawiwox Daten über den Verkauf von Verbrauchsmaterialien. Die Zahlen geben somit auch Hinweise darüber, wie es den betroffenen Dentalherstellern geht. Die Untersuchung zeigt, dass die Einbrüche im April und Mai am stärksten waren, die Umsätze gingen teilweise um mehr als die Hälfte zurück. Mit dem Einsatz der Lockerungen erholten sich die Zahlen innerhalb von zwei bis drei Monaten wieder. Er folgte eine Normalisierungsphase: In vielen Warengruppen stiegen die Verkaufszahlen auf das Vorjahresniveau an. Deutlich ist aber auch, dass es zwar in den letzten Wochen eine stabile Entwicklung gab, mit der Bekanntgabe erneuter Einschränkungen die Umsätze jedoch keine großen Sprünge mehr machen. Grundsätzlich sei die Lage aber derzeit stabil, so Martin Gerken, Business Insights Manager bei Exevia. „Die sehr weite Mehrheit der Zahnärzte führt die Praxis, wie vor der Krise und hat nicht vor die Praxis teilweise oder komplett zu schließen und auch der Zukunftsoptimismus der Zahnärzte ist auf einem relativ hohen Niveau.“ Für Hersteller ist das ein gutes Zeichen, denn optimistische Zahnärzte sind auch eher bereit, in die Zukunft zu investieren. Helfen dürfte dabei das umfangreiche Konjunkturpaket, das die Bundesregierung im Juni verabschiedet hat, um die Folgen der Krise abzufedern. Neben der Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent wurde auch die degressive Abschreibung (AfA) wieder eingeführt, wonach Investitionen in den Jahren 2020 und 2021 bis zu 25 Prozent abgeschrieben und dadurch die Steuerentlastung zeitlich vorgezogen werden kann. Außerdem können Zahnarztpraxen und Labore Finanzierungsmöglichkeiten durch zinsgünstige KfW-Darlehen mit geringeren Anfangsraten in Anspruch nehmen."Grundsätzlich ist die Lage derzeit stabil"Der Dentalhersteller Dentsply Sirona nimmt das zum Anlass, seinen Kunden ein weitreichendes Beratungsangebot über Finanzierungsmöglichkeiten und mögliche Auswirkungen von Investitionen in der aktuellen Situation auf die Liquidität. Dies wird mit weiteren Investitionsanreizen wie Aktions- und Preisvorteilen kombiniert. "In einer großen Investitionskampagne haben wir alle diese Informationen zusammengestellt", berichtet Swen Deussen, Director Marketing Germany/Austria. Mit einer Broschüre wurde in zahlreichen Fachzeitschriften für die Beratungsmöglichkeiten geworben und auf eine eigens eingerichtete Website verwiesen. Um während der Zeit des Lockdowns und den abgesagten Messen und Präsenz-Veranstaltungen mit unseren Kunden in Kontakt zu bleiben, setzt sein Unternehmen außerdem auf ein umfangreiches Angebot an kostenlosen Webinaren, Eins-zu-Eins-Online-Beratungen und digitale Kongresse.
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