Video und Interviews vom Experten-Symposium
Das Video der Veranstaltung sowie Interviews mit den Gesprächspartnern stehen jetzt
zum Abruf auf aerzteblatt.de bereit!
Im Dezember veranstaltete der Deutsche Ärzteverlag ein digitales Impf-Symposium – mit großem Erfolg. Gestern kam daher erneut eine Expertenrunde im Live-Stream zusammen, um Ärztinnen und Ärzten rund um die Corona-Impfung Rede und Antwort zu stehen.
Bislang fehlt es in den Arztpraxen noch an ausreichend Impfstoff. Viele Hausärzte und -ärztinnen fordern daher, mehr an die Praxen auszuliefern und weniger an die Impfzentren. Hinzu kommt
der bürokratische Aufwand rund um die COVID-19-Impfung, der von vielen niedergelassenen Ärzten und Ärztinnen als zu hoch angesehen wird.
Dr. Vera Zylka-Menhorn, Moderatorin der Expertenrunde, im Green Room. © Schäffler/Deutscher Ärzteverlag
Viele Hürden also, die auf dem Weg zu einem beschleunigten Impftempo genommen werden müssen. Um über diese und andere Fragen rund um die Corona-Impfung zu diskutieren, kam am 19. Mai eine
Expertenrunde im Live-Stream zusammen, moderiert von Medizinjournalistin Dr. Zylka-Menhorn.
Auf Einladung des Deutschen Ärzteverlags tauschten bekannte Vertreter aus der Medizin ihre Erfahrungen im Impfprozess aus und erläuterten die Besonderheiten der verschiedenen Vakzinetypen. Auch die
Impfpriorisierung, unter anderem in Bezug auf Kinder und Jugendliche und die
Organisation in den Praxen waren Themen des Online-Symposiums.
Zuschauende Ärztinnen und Ärzte konnten währenddessen im Live-Chat Fragen stellen. Moderatorin Dr. Vera Zylka-Menhorn vom Deutschen Ärzteblatt brachte diese in die Diskussionsrunde ein. Zu sehen war das digitale Format unter dem Titel „
Startklar für die COVID-19-Impfung in der Praxis“ auf der Website
aerzteblatt.de.
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Dr. Fabian Holbe (Facharzt für Allgemeinmedizin in Neuburg/Mecklenburg-Vorpommern)
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Dr. Hans-J. Schrörs (Facharzt für Allgemeinmedizin, Gründer der Gesellschaft zur Förderung der Impfmedizin mbH)
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Prof. Dr. Jörg Schelling (Facharzt für Allgemeinmedizin in hausärztlicher Gemeinschaftspraxis)
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Prof. Dr. Klaus Cichutek (Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts)
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Prof. Dr. Sabine Wicker (Fachärztin für Arbeitsmedizin, Leiterin Betriebsärztlicher Dienst Universitätsklinikum Frankfurt/Main, Vizepräsidentin der STIKO)
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Dr. Sibylle Steiner (Leiterin des Geschäftsbereichs Ärztliche und Veranlasste Leistungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung)
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Dr. Vera Zylka-Menhorn (Medizinjournalistin, Deutsches Ärzteblatt)
Rund 68.000 Ärztinnen und Ärzte nehmen an Impfkampagne teil
„Mit den
etwa 40 Millionen Geimpften, viele davon auch inzwischen schon doppelt Geimpften, machen wir sehr gute Fortschritte in Bezug auf die Impfung“, betonte Prof. Dr. Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, zu Beginn der digitalen Expertenrunde.
„Von den etwa 40 Millionen Impfungen haben ein Viertel in den Praxen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte stattgefunden“, resümierte Dr. Sibylle Steiner, Leiterin des Geschäftsbereichs Ärztliche und Veranlasste Leistungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Mittlerweile seien es
rund 68.000 Ärztinnen und Ärzte, die sich an der Impfkampagne beteiligen. Dabei lobte sie vor allem auch den Umgang der Praxen mit den oft sehr kurzfristigen Informationen zu den Liefermengen der Folgewoche.
Von Impfabständen bis zum Praxismanagement
Thema der Live-Runde war auch die aktuell beschlossene
Aufhebung der Impfpriorisierung. Prof. Dr. Jörg Schelling, niedergelassener Facharzt für Allgemeinmedizin, sieht hierin grundsätzlich
für die Praxen kein Problem. Denn natürlich würden „aus persönlicher Verantwortung und aus ethischem hausärztlichem Denken und Handeln weiter die Menschen prioritär geimpft, die die Impfung eher brauchen“, sagt der Allgemeinmediziner. Die Aufhebung verschaffe aber die Möglichkeit, ohne schlechtes Gewissen bei der siebten Dosis oder abends um halb neun noch jemand Jüngeren anzurufen, der in fünf Minuten in der Praxis sein könne.
Für niedergelassene Ärzte und Ärztinnen, die gerade erst mit der COVID-19-Impfung beginnen, gaben die drei Allgemeinmediziner in der Runde konkrete Tipps. Neben der Empfehlung,
die Impfung von der Sprechstunde zu trennen, sei eine
Schulung der Medizinischen Fachangestellten (MFA) entscheidend. Man müsse gut vorarbeiten, damit alles lückenlos geht, betont Prof. Dr. Jörg Schelling. Dabei helfen könnten Fortbildungsangebote, Informationsmaterialien oder vielleicht auch ein Schulterblick bei Kollegen oder Kolleginnen, die bereits impfen.
Fehlerpotenzial mit Blick auf die Praxisorganisation sieht Dr. Fabian Holbe, niedergelassener Facharzt für Allgemeinmedizin, vor allem in der „kombinierten Impfung von Astra und Biontech an ein und demselben Tag“. Für Entlastung im Praxismanagement sorge hingegen ein
Online-Tool auf der Website, über das Impfwillige ihren Impftermin buchen können.
Experten sprechen sich für evidenzbasierten Impfabstand aus
Eine Rückfrage aus dem Life-Chat betraf die
Grenzwerte für Antikörpertiter. Dazu betonte Prof. Dr. Dr. Sabine Wicker, Fachärztin für Arbeitsmedizin und STIKO-Vizepräsidentin: „Es gibt aktuell noch keine Grenzwerte, kein Cut-off, wie wir es beispielsweise von der Hepatitis-B-Impfung kennen.“ Die ungezielte Bestimmung von irgendwelchen Antikörpern ergebe so keinen Sinn. Es müsse erst in kontrollierten klinischen Studien festgelegt werden, was wann wie bestimmt werden muss.
Mehrere Experten der Runde plädierten darüber hinaus dafür, auf die Evidenz zu vertrauen und
den von der STIKO empfohlenen Impfabstand in Bezug auf den Impfstoff von AstraZeneca einzuhalten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte sich Anfang des Monats für eine Verkürzung des Abstands zwischen Erst- und Zweitimpfungen mit AstraZeneca ausgesprochen. „Wir sind gut beraten, bei solchen Entscheidungen der wissenschaftlichen Evidenz zu vertrauen“, appellierte Prof. Dr. Dr. Sabine Wicker an das digitale Publikum.
Rund 2.500 Zuschauer verfolgten das gestrige Online-Symposium
Mit der gestrigen
virtuellen Impfdebatte knüpfte der Deutsche Ärzteverlag an das
Erfolgsformat aus Dezember vergangenen Jahres an.
Mehr als 2.000 Zuschauer verfolgten damals den Live-Stream. Die Abbruchquote war verschwindend gering.
Das Engagement des Deutschen Ärzteverlags beim Thema Impfen hat Tradition: So veranstaltete das Kölner Medienhaus bereits seit Jahren im Rahmen des
DGIM-Kongresses ein
Impf-Symposium im Präsenzformat. Im vergangenen Jahr fand das beliebte Format des Ärzteverlags dann Corona-bedingt erstmals im virtuellen Raum statt.
Marek Hetmann, Leiter Media Solutions beim Deutschen Ärzteverlag, © aloi.photo
Marek Hetmann, Leiter Media Solutions beim Deutschen Ärzteverlag, ist überzeugt von der
Durchschlagskraft interaktiver Online-Symposien: „Das positive Feedback und die Zuschauerzahlen zeigen, dass Ärzte und Ärztinnen das digitale Angebot dankbar annehmen. Ohne Reiseaufwände können wir unsere Reichweite so erheblich steigern“, sagt der Medienexperte.
Die Zuschauerzahlen werden wohl noch weiter zunehmen. Denn ab Ende der Woche steht das
Impf-Symposium auf aerzteblatt.de auch als Video-on-demand zur Verfügung.
Große Nachfrage nach digitalen Symposien
Digitale Symposien und
Experten-Roundtable bietet der Deutsche Ärzteverlag auch zu anderen medizinischen Fachthemen an. Dabei geht es beispielsweise um Studienergebnisse aus der Forschung oder neue Indikationen.
Häufig werden die virtuellen Veranstaltungen im Nachgang als
Streaming-Angebot zur Verfügung gestellt und wesentliche Diskussionsergebnisse in einer
Print-Publikation festgehalten. „Dieser Medien-Mix kommt bei Ärzten und Ärztinnen und auch bei Auftraggebern aus der Healthcare-Branche überaus gut an“, so Marek Hetmann.
Video und Interviews vom Experten-Symposium
Das Video der Veranstaltung sowie Interviews mit den Gesprächspartnern stehen jetzt
zum Abruf auf aerzteblatt.de bereit!