Zwei Gesundheits-Apps sind in Deutschland Kassenschlager: Der Herzfrequenzmesser HeartWatch und der Schlaftracker AutoSleep. Beide sind Produkte des australischen Herstellers Tantsissa.
Es gibt mehr als 90.000 Gesundheits-Apps in Deutschland, aber nur die beiden Apps HeartWatch und AutoSleep des australischen Unternehmens Tantsissa sind bei iTunes unter den TOP 20 der meistverkauften Apps des Jahres 2019 gelistet. Gerade vor dem Hintergrund, dass Gesundheits-Apps ab dem 1. Januar 2020 vom Arzt verschrieben werden können und von der Krankenkasse entsprechend bezahlt werden, lohnt es sich, die beiden Apps genauer anzuschauen.

AutoSleep: Wie effizient war der Schlaf?

80 Prozent der Deutschen leiden an Schlafstörungen, deshalb ist die Frage nach der Schlafqualität für Millionen von Menschen relevant. Genau diese Frage wird mit der App AutoSleep beantwortet, weil man hier die eigene Schlafeffizienz tracken kann. Voraussetzung ist, dass der Nutzer eine Apple Watch besitzt und diese auch während des Schlafens trägt – dann wird die Schlafqualität automatisch aufgezeichnet und ausgewertet. Die verschiedenen Informationen wie Einschlafzeit, Tiefschlafphase oder Schlafeffizienz, werden anschaulich mittels Diagrammen dargestellt.

© Screenshot/ Apps_Apple

HeartWatch: Herzfrequenz immer im Blick

Ähnlich einfach ist die Bedienung der App HeartWatch, die ebenfalls auf der Apple Watch läuft. Die App wertet Herzfrequenzdaten in Normal-, Trainings- und Schlafphasen aus und stellt sie dem Nutzer anhand von Übersichtssymbolen zur Verfügung. Auch hier muss man nichts weiter tun, als die Watch am Handgelenk zu tragen. Der Herzschlag wird über einen optischen Herzsensor mittels Photoplethysmographie und Infarotlicht gemessen. Ebenso wie die App AutoSleep liefert HeartWatch umfangreiche Messdaten-Sammlungen, die grafisch dargestellt werden. Wenn sich ein Nutzer mit den Messdaten beschäftigen will, kann er sich individuelle Analysewerte anzeigen lassen, ansonsten bekommt er gängige Werte, wie "Normale Herzfrequenzen" oder "Monatliche Fortschritte" angezeigt.

©Screenshot/Apps_Apple

Gesundheitsapps: Viele Messwerte, anschaulich dargestellt

Es handelt sich also bei beiden Apps um Anwendungen, die eine hohe Datendichteanschaulich machen. Dies ist ein wichtiges Argument, weswegen Nutzer mit der Einmalzahlung von 3,49 Euro pro App einverstanden sind. Außerdem zeigt der hohe Absatz der beiden Apps, dass der präventive Gesundheitsgedanke bei vielen Bürgern an Relevanz gewinnt. Und: Die Nutzer vertrauen Apple, wenn es um den Schutz der eigenen Gesundheitsdaten geht. Die Beliebtheit der beiden Apps zeigt aber noch etwas anderes:  Es ist höchste Zeit, dass die Politik Standards für digitale Gesundheitsanwendungen schafft. Im 1. Quartal 2020 sollen  Qualitätskriterien für Gesundheits-Apps per Rechtsverordnung festgelegt werden. Inwiefern ein Siegel des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte dann den Markt befeuert, wird sich zeigen. Beliebt sind gut strukturierte Gesundheitsapps bei den Bürgern schon heute – mit oder ohne Sicherheitszertifikat.