Boehringer Ingelheim hat mit der mediakademie ein virtuelles Fortbildungsformat für Ärztinnen und Ärzte geschaffen, das seit der COVID-19-Pandemie einen regelrechten Aufschwung erlebt. Ein Gespräch mit Elke Striebing über Inhalte, Learnings und die Weiterentwicklung des Digitalangebots.
Vor rund 12 Jahren gründete Boehringer Ingelheim die
mediakademie, ein Fortbildungsangebot für Ärztinnen und Ärzte, als reines Digitalformat. Inzwischen finden Fortbildungsinteressierte hier ein breites Repertoire an
CME-zertifizierten Veranstaltungen zu medizinischen Themen, der überwiegende Teil davon sind Live-Veranstaltungen, bei denen sich Moderator:in und Referent:in in einem Raum befinden und sich die Zuschauer virtuell dazuschalten. Im Anschluss sind die
Videos als On-Demand-Angebot ein Jahr lang in der Mediathek verfügbar. Außerdem finden sich hier auch nicht-zertifizierte Fortbildungsvideos zu weiteren praxisrelevanten Themen wie Gesundheitspolitik. "Über die Jahre hat sich gezeigt, dass die Kombination aus Live-Fortbildung und anschließender Bereitstellung des Vortrags in der Mediathek sehr gut von den Nutzer:innen angenommen wird, da sie so zeitlich flexibel sind", erklärt Elke Striebing, Manager Digital Excellence Human Pharma Germany. Sie ist zuständig für Organisation und Planung neuer Videos, Veranstaltungsthemen und Formate sowie die Weiterentwicklung der Plattform.
Die Veranstaltungen, die in der Regel mittels der Software Adobe Connect aufgezeichnet werden und nur für registrierte Fachkreise abrufbar sind, decken ein Indikationsspektrum von Antikoagulation bis Sklerodermie ab, orientiert an den Indikationsgebieten, in denen Boehringer Ingelheim aktiv ist. Die
Hauptzielgruppe sind niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, aber das Angebot für Kliniker:innen wächst stetig. "Wichtig ist uns dabei auch, über den Tellerrand hinauszusehen, indem interdisziplinäre Fragestellungen und Praxisthemen wie Notfall, Kommunikation oder Hygiene ausreichend Raum finden." Daher sind
betriebswirtschaftliche Themen und Videos zur Digitalisierung der Medizin fester Bestandteil in der Mediathek. Gerade die Resonanz auf die Beiträge, die über den medizinischen Bereich hinausgehen, ermöglichen einen ganzheitlichen Blick für die Entwicklungen und Herausforderungen, mit denen Ärztinnen und Ärzte täglich konfrontiert sind.
Live-Veranstaltungen besonders gefragt
Um eine CME-Zertifizierung zu erhalten, sind u.a. Werbefreiheit, eine hohe wissenschaftliche Qualität und die Unabhängigkeit der Referent:innen zwingende Voraussetzungen. Die Referent:innen der mediakademie sind frei in der Gestaltung ihrer Vorträge, die inhaltliche Prüfung führen unabhängige Mediziner:innen durch. "Auf die Einhaltung der Prozesse legen wir großen Wert, sodass wir diese Maßstäbe auch für nicht-zertifizierte Online-Fortbildungen, z.B. bei Themen rund um das Praxismanagement, anlegen."
Mit Beginn der Pandemie ist die Nachfrage nach digitalen Fortbildungen deutlich in die Höhe geschnellt.
Die durchschnittlichen Teilnehmerzahlen pro Veranstaltung haben sich auf etwa 160 Teilnehmende verdoppelt. Gleichzeitig hat das Team der mediakademie die Live-Veranstaltungen um ein Drittel ausgebaut, da das Interesse hierfür besonders groß war.
Für 2022 sind bereits 40 Veranstaltungen geplant, als feste Termine haben sich dabei Dienstag- und Donnerstagabend etabliert. Hinzu kommen Veranstaltungsreihen wie die „Sommerakademie Herzinsuffizienz“ und exklusive Video-on-Demand-Services wie „Brennpunkt Diabetes“ für den Klinikbereich. "In den letzten beiden Jahren hat die mediakademie stark davon profitiert, dass sie und die Prozesse dahinter bereits etabliert waren. Mit Beginn der Pandemie hatten wir eine funktionierende Plattform, um den nun
gestiegenen Bedarf an digitalen CME-zertifizierten Fortbildungen unmittelbar bedienen zu können", sagt die Organisatorin. Wer sich über neue Veranstaltungen informieren möchte, findet die Termine auf der Website, im Newsletter oder erhält eine persönliche Einladung per E-Mail durch den Außendienst-Ansprechpartner. Auch Social Media und Kooperationspartner werden zur Bewerbung der Plattform beim Fachpublikum eingesetzt.
mediakademie © Boehringer Ingelheim
Anonyme Chats und Videozusammenfassungen
Wichtig für die Betreiber des Fortbildungsangebots ist die hohe Nutzerorientierung beim Ausbau des Videoportals. So gibt es parallel zu jeder Live-Veranstaltung einen
anonymen Chat als Tool für Rückfragen an den Referierenden. "Gerade in den letzten beiden Jahren, in denen die virtuellen Formate zeitweise die einzige Möglichkeit der Fortbildung waren, hat diese Funktion nochmals deutlich an Beliebtheit gewonnen. Zudem wünschen sich Ärzt:innen immer häufiger kurze Formate." Daher produziert die mediakademie jetzt auch
Videozusammenschnitte aus den längeren CME-Fortbildungen.
Als kurzweilige Formate kamen zuletzt
Podcasts hinzu, ein Format, das in Zukunft weiter ausgebaut werden soll. Außerdem möchte Boeheringer Ingelheim sein Fortbildungsangebot auch für weitere
Zielgruppen öffnen, die bislang noch nicht erreicht werden. Klassische Präsenz-Veranstaltungen gehören zwar nicht zum Geschäftsfeld der mediakademie, allerdings sind
hybride Formate für ausgewählte CME-Veranstaltungen angedacht, bei denen der Teilnehmende selbst entscheidet, ob er virtuell oder live vor Ort dabei ist. Elke Striebing: "Damit unterstützen wir das Bedürfnis der Ärztinnen und Ärzte, sich persönlich auszutauschen."