Figure 1 ist eine App, die das Ziel hat, Mediziner weltweit zu vernetzen und einen Austausch über Krankheitsverläufe und Diagnosen zu ermöglichen.
Joshua Landy, Facharzt für Intensivmedizin, brachte im Mai 2013
Figure 1 in den USA und in Kanada an den Start.
Die App funktioniert analog zu Instagram: Ärzte posten Bilder, die andere Ärzte kommentieren. Nach Unternehmensangaben gibt es die App inzwischen in mehr als 100 Ländern – für Android und iOS. Seit Dezember 2014 ist sie auch in Deutschland im Angebot, mehr als 150.000 Menschen nutzen sie inzwischen. Auch unter Medizinstudenten erfreut sich die App großer Beliebtheit: In den USA nutzen 30 Prozent Figure 1 als Informations- und Lehrkanal.
Wie funktioniert’s?
Auch Nicht-Ärzte haben Zugang zu Figure 1. Inzwischen ist die App eine der zentralen Informationsplattformen für Ärzte und Forscher. Sie können sich international austauschen, voneinander lernen und profitieren – eine Crowdsourcing-Diagnose in Echtzeit sozusagen. Schnell und unkompliziert. Auch eine
Facebook-Seite pflegt das Unternehmen.
Joshua Landy ist überzeugt, Figure 1 wird weiter wachsen. Trotz der Diskussion, dass auch Nicht-Ärzte Zugang haben und unter Umständen ihre Sensationsgier an den teils drastischen Bildern befriedigen. Allerdings ist das Hochladen von Bildern und Kommentieren nur dem nachweislich medizinischen Fachpersonal erlaubt.
Bald ein LinkedIn für Mediziner?
Die Tools der App, so die Betreiber, gewähren den Datenschutz. Ein Gesichtserkennungs- und Zeichentool lässt Gesichter und beispielsweise Tattoos unkenntlich werden.
Zusätzlich sollen Mitarbeiter die Fotos auf Verletzung der Privatsphäre prüfen. Man arbeite, so das Unternehmen, auch mit deutschen Anwälten zusammen, um den nationalen Standards und Richtlinien in Sachen Datenschutz gerecht zu werden.
Figure 1 hat gute Chancen, sich international zu behaupten und eine Art LinkedIn für Mediziner und Ärzte zu werden.
Gerade auch für Studenten und angehende Ärzte kann die App nützlich sein. Aus Sicht der Healthcare-Marketeers könnte sich die App zu einem erfolgreichen Kommunikationskanal entwickeln. Könnte.
Denn derzeit sind laut Unternehmen keine Monetarisierungsmodelle wie Content, Paid Apps oder Advertising geplant. Man plane erst den weiteren Ausbau, zum Beispiel das Kreieren regionaler Versionen. Man feilt an der Qualität. Figure 1 bleibt spannend – es kann sich lohnen, dessen Entwicklung im Auge zu behalten.
Figure 1 im App StoreFigure 1 bei Google Play