Kombi-Fortbildungen aus Wissen & Event sind bei Zahnärzten beliebt. Veranstalter sollten Wert auf ein hohes Niveau legen bei Programm und Freizeit.

Foto: Dental Arctic Tour

Vertragszahnärzte sind dazu verpflichtet, innerhalb von fünf Jahren 125 Fortbildungspunkte zu sammeln. "Man muss etwas Besonderes bieten", ist Detlef Gloede überzeugt. Er ist Marketing-Beauftragter und einer der Referenten auf der Dental Arctic Tour. Teilnehmer der Tour begeben sich auf eine Auto-Rallye von Krefeld bis zum Nordkap. Das Event-Programm hat es in sich: Neben der Fahrt stehen eine Hundeschlitten-Safari oder eine Tour mit dem Schneemobil an.

Wissen und Erholung in einer Fortbildung

Veranstalter verbinden Fortbildungsangebote mit einer Reise – und treffen damit den Geschmack vieler Zahnärzte. Dabei geht es auch ausgewogen: Wissen und Erholung kombiniert. Ein paar Beispiele:

  • Der Dental Summer ist eine Fortbildung für den zahnärztlichen Nachwuchs am Timmendorfer Strand: Fachprogramm und ein ungezwungener kollegialer Austausch jenseits des Vortragssaals.Viel Gelegenheit, Fachthemen zu vertiefen – und zwar ohne Bürozeiten. Auch beim gemeinsamen Mitfiebern beim EM-Viertelfinale kann der angehende Zahnarzt in Medias Res gehen (hier gibt es übrigens Eindrücke vom Dental Summer 2016).
  • Auch die Sylter Woche der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein, die meist im Mai stattfindet, ist als Fortbildung bei Zahnärzten sehr beliebt. Mehr als 1.000 Fachbesucher zieht es dann auf die Insel. Die letzte Sylter Woche fand Anfang Mai statt – wie immer zusammen mit einer Dentalausstellung.
Ein weiterer Trend sind die Teambuilding-Events, für die es zwar auch keine CME-Punkte, aber ein größeren Zusammenhalt im Praxisteam gibt. So bietet das Fortbildungsinstitut der Zahnärztekammer Bremen zusammen mit dem Team Escape "Das besondere Event" an: Die Teilnehmer müssen in einem speziellen Raum einen Ausweg finden, in dem sie Hinweise kombinieren und zusammenarbeiten. Diese Art von "Escape Games" erfreuen sich deutschlandweit immer größerer Beliebtheit.

Die Mischung muss stimmen

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Foto: Dental Summer

Ein Fünftel der Teilnehmer sind Wiederholungstäter und buchen auch mehrfach, berichtet Wilhelm Hakim, Geschäftsführer der IFG und damit Veranstalter des Dental Summer. Um sich "hochkarätige Referenten" zu sichern, plant er sehr weit im Voraus. "Ich habe jetzt schon das komplette Programm für 2017 fertig und die Zusage von Professor Edelhoff (Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik in München, Anm. d. Red.) für 2018", freut sich Hakim. Darüber hinaus stellt er Veranstaltungen wie den Dental Summer nicht unter ein bestimmtes Thema, um eine größere Auswahl an Referenten zu haben. Und einen Trend konnte Hakim feststellen: Persönlichkeitsbildende Seminare stehen hoch im Kurs.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass überwiegend industrielle Anbieter Fortbildungen mit Event-Charakter ausrichten, obwohl sicher nicht nur die Zahnärztekammer Schleswig-Holstein mit einer ansprechenden Umgebung punkten kann. Vielleicht fehlt den öffentlichen Trägern auch die Event-Erfahrung. In jedem Fall gilt aber: Namhafte Referenten und ein niveauvolles Programm sind wichtig. Dann spricht nichts gegen ein angenehmes Ambiente und ein erstklassiges Freizeitprogramm.