Gute Aussichten: Das verdient ein Zahnarzt heute
Wieviel verdient ein Zahnarzt? Diese Frage interessiert Berufsanfänger und etablierte Zahnärzte gleichermaßen. Die neuen Zahlen zeigen: Die Verdienstmöglichkeiten sind gut, aber die Einkommensspanne ist groß.
Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung hat ihr neues Jahrbuch vorgelegt. Darin die aktuellsten Zahlen – aus dem Jahr 2016 – zum Einkommen eines Zahnarztes. Die gute Nachricht für alle (angehenden) Zahnärzte: Gegenüber den Vorjahren ist das Zahnarzteinkommen gestiegen und liegt im Durchschnitt bei 160.900 Euro pro Jahr vor Steuern (2015: 157.300 Euro, 2014: 151.700 Euro, 2013: 148.900 Euro). 42 Prozent verdienten sogar mehr.
Auch wenn sich das nicht schlecht anhört: Nach wie vor gibt es beim Einkommen eine West-Ost-Schere. Betrachtet man nur die westdeutschen Zahnärzte, so lag ihr Durchschnittseinkommen bei 167.100 Euro, im Osten bei 130.600 Euro.
Im Vergleich zu anderen Fachärzten rutscht das zahnärztliche Einkommen seit Jahren ab. 1980 war der Zahnarzt noch einer der Spitzenverdiener, inzwischen bewegt er sich im unteren Mittelfeld. Am besten verdienen Radiologen/Nuklearmediziner und Augenärzte.
Arbeitszeit eines Zahnarztes verringert sich
Nach Abzug der zu zahlenden Steuern und der Beiträge für Altersvorsorge und Krankenversicherung ergab sich für einen verheirateten Zahnarzt mit zwei Kindern, der genau das mittlere Einkommen erzielte, im Jahre 2016 ein verfügbares Einkommen von 86.600 Euro. Verglichen mit einem Arbeitnehmer mit 13 Monatsgehältern entspricht dies einem verfügbaren Einkommen des Zahnarztes von rund 6.660 Euro pro Monat.
Für sein Geld muss der Zahnarzt allerdings auch länger arbeiten als der durchschnittliche Arbeitnehmer, nämlich im Durchschnitt 45,8 Stunden/Woche. Rund drei Viertel dieser Zeit behandelt er Patienten, der Rest entfällt auf Praxisverwaltung und Fortbildungen. Doch auch hier zeigt sich ein für den Zahnarzt positiver Trend. Die Gesamtarbeitszeit ist seit Jahren rückläufig: Im Jahr 1992 arbeitete ein Zahnarzt noch 49,4 Stunden/Woche.
Mehr angestellte Zahnärzte in MVZ
Seit einigen Jahren schon zeigt sich, dass immer mehr Zahnärzte als Angestellte arbeiten möchten und nicht in der Selbständigkeit. Neu ist: Es gibt immer mehr angestellte Zahnärzte in Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). Insgesamt waren im Jahr 2017 bei Vertragszahnärzten und in MVZ 12.571 Zahnärzte angestellt, das sind rund 1400 mehr als im Jahr zuvor.
Rein zahnärztliche MVZ befinden sich überwiegend dort, wo das Einkommen relativ hoch ist– also in den Städten. Nur etwa jedes fünfte zahnärztliche MVZ befindet auf dem Land. Wie die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung mitteilt, befürchtet die Zahnärzteschaft, dass die "vorwiegend von Investoren betriebenen zahnärztlichen MVZ und deren Ketten" zusammen mit dem demografischen Wandel zu Versorgungsengpässen in ländlichen Gebieten führen (Health Relations berichtete: Investoren gründen Zahnarztketten).
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