Die Agentur Ambulance hat ihren "2017 Pharma Digital Innovation Report" veröffentlicht, bestehend aus einem "Trend Report" und einem "Innovation Score". 27 global operierende Pharmaunternehmen wurden in Bezug auf ihre Innovationsfähigkeit analysiert und ausgewertet.
Wie innovationsfähig sind Pharmaunternehmen? Die Healthcare-Innovations-Agentur Ambulance hat dazu den "2017 Pharma Digital Innovation Report" veröffentlicht. Der Report besteht aus zwei Teilen, von denen der erste Teil einen "Trend Report" darstellt. Darin finden sich Beobachtungen und Erkenntnisse über den Markt, aber auch Recherche-Ergebnisse zu Start-ups der Branche. Der zweite Teil besteht aus einem "Innovation Score". Dieser analysiert und bewertet 27 global operierende Pharmaunternehmen in Bezug auf ihre Innovationsfähigkeit. Darunter finden sich so bekannte Namen wie Bayer, Merck, GlaxoSmithKlein, Novartis oder Pfizer.
Eine Erkenntnis des Reports: Der "War of Talents" hat begonnen. Für die Pharma-Unternehmen werden Mitarbeiter und das gezielte Werben um die bestqualifiziertesten immer wichtiger, kann doch ohne sie die Zukunft der Firmen nicht sichergestellt werden. Es sei von großer Bedeutung, Arbeitnehmer an sich zu binden, die gerne Verantwortung übernehmen und ohne Angst in die Zukunft blicken, so ein Fazit des Reports. "Wer beispielsweise als Pharmaunternehmen die Relevanz des Aufbaus einer 'Artificial Intelligence-Unit' verstanden hat, der muss mit den ganz großen Tech-Giganten in Bezug auf Gehalt und Arbeitsumgebungen mithalten können", heißt es weiter. Dies sehen die Verfasser jedoch bei den wenigsten Unternehmen in der Pharma-Branche gegeben.
Tipps aus dem Report zu mehr Innovation in Unternehmen:
In Bezug auf die Entwicklung der gesamten Branche sehen die Macher des Reports Deutschland in einer besonderen Rolle. Auffällig sei, dass deutsche Unternehmen, die ihr Heaquarter auch in Deutschland haben, hier auch Forschung betreiben. Ausländische Unternehmen betreiben dagegen eher selten Forschung an deutschen Standorten, sondern bevorzugen dafür eher den heimischen Standort. Mit der Folge, dass sich die Firmen globales Know-How nicht zu Nutze machen können.
Deutsche Pharmaunternehmen top in Sachen Innovation
Bei der Bewertung des "Innovation Scores" zeigte sich, dass in Deutschland ansässige Unternehmen überdurchschnittlich gut abschneiden. Den Grund für deren Erfolg vermuten die Verfasser in der größeren Offenheit der Unternehmen gegenüber globalen Innovationen. Dies zeigt sich für Ambulance an der Tatsache, dass die Firmen im Durchschnitt mindestens einen Standort in Deutschland und einen im Silicon Valley hätten und dort Innovationsthemen vorantreiben – im Gegensatz zu zahlreichen US-Pharmafirmen, die sich nur auf die USA konzentrieren.
Der Innovation Score setzt sich aus verschiedene Bewertungskriterien zusammen, die bewerten, wie weit ein Unternehmen in Bezug auf Digitalisierung und Innovation vorangeschritten ist. Dabei stammen die Daten aus folgenden Quellen:
Jahresberichte und Finanzberichte der Unternehmen
Websites und Internetauftritte der Unternehmen
Frei verfügbare und recherchierbare Informationen wie Presseberichte oder Veröffentlichungen
Informationen zu Mitarbeitern und Mitarbeiterentwicklung aus sozialen Netzwerken (LinkedIn, XING, etc.)
Kommentare und Informationen auf Unternehmens-Bewertungs-Portalen
Platz 1 in Deutschland: Merck
Unangefochtener Spitzenreiter, mit einem Innovation Score, der fast doppelt so hoch ist wie der der Konkurrenten, ist Merck. Wie kommt das? "Merck unternimmt nach unserer Außenbetrachtung die komplexesten Maßnahmen der gescreenten Unternehmen in Bezug auf die Innovationsentwicklung in diesem Segment", sagt Julian Weinert, Managing Director bei Ambulance. Merck habe eine überdurchschnittlich gute Personalentwicklung. Dies sei auch eine Folge des radikalen Rebrandings sowie einer Innovationskultur zugunsten der Mitarbeiter. Ambulance geht davon aus, dass dies auch eine Signalwirkung in die gesamte Branche haben wird.
Lesen Sie hierzu auch unsere Beitragsserie zum Merck-Rebranding!
Auf die Frage, was andere Pharmaunternehmen daraus lernen können, um künftig erfolgreich zu sein, antwortet Weinert: "Flexibilität und die Möglichkeit, Strukturen wie auch Technologien schnell zu verändern und zu integrieren. Wer das nicht schafft, wird mittelfristig zum Lohnfertiger von Molekülen – für solche Unternehmen, die wissen, welchen Therapieansatz es für die vielversprechendste individuelle Behandlung braucht."
Der vollständige Report kann für 6.800 Euro (zzgl. MwSt.) angefordert werden, ein Abstract mit den Inhalten zum Innovations-Vorreiter Merck gibt es kostenlos per Mail.