Mundgesundheitsstudie: 4 Learnings aus der DMS V
In Berlin wurde die Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V) präsentiert. Warum ist die Studie so bedeutend für die Fachwelt?
Die Zahnmedizin ist immer stärker an Evidenz und Qualität ausgerichtet. Die DMS V, eine für Deutschland repräsentative Studie, liefert eine Fülle von Daten zu fast allen zahnmedizinischen Aspekten. Sie bildet die wichtigste Grundlage, um die zahnmedizinische Versorgung zu analysieren und daraus den Bedarf für und Qualitätsanforderungen an dentale Produkte ableiten zu können.1. PZR und Individualprophylaxe bleiben Dauerbrenner
Die Zahn- und Mundgesundheit der Bevölkerung hat sich in allen Bereichen und über alle sozialen Schichten verbessert. Kinder haben die gesündesten Zähne, Senioren in Deutschland sind nur noch selten völlig zahnlos. Das ist ein Ergebnis von "Prophylaxe, Aufklärung und verbesserter Mundhygiene", heißt es in der Studie. Menschen, die regelmäßig Präventionsangebote in der Zahnarztpraxis in Anspruch nehmen, sind seltener von Parodontitis betroffen. Bei diesen Patienten sind die Parodontalerkrankungen zugleich auch weniger schwer. Dabei kommt der Reinigung der Zahnzwischenräume eine positive präventive Bedeutung zu. Die Prävalenz schwerer Parodontalerkrankungen hat sich zwischen 2005 (DMS IV) und 2014 (DMS V) praktisch halbiert. Aufgrund der höheren Lebenserwartung ist aber damit zu rechnen, dass der Behandlungsbedarf künftig steigt. Vieles spricht dafür, dass die zahnärztliche Prävention gut funktioniert. Prophylaxeprodukte für die häusliche Mundhygiene, aber die Professionelle Zahnreinigung (PZR), dürften auch in Zukunft ein Dauerbrenner bleiben.2. Implantate & Co: Festsitzender Zahnersatz auf Erfolgskurs
Immer mehr jüngere Senioren (65- bis 74-Jährige) behalten ihre eigenen Zähne. Nur jeder achte ältere Mensch ist völlig zahnlos. Im Jahr 1997 war es noch jeder vierte. Das ermöglicht immer mehr Patienten, sich für einen festsitzenden Zahnersatz wie Brücken, Kronen oder Implantate zu entscheiden. Nach den Ergebnissen der DMS V verfügen Patienten heute 10 mal häufiger über Implantate als noch im Jahr 1997.
Übrigens, der Anteil prothetisch ersetzter Zähne ist in allen sozialen Schichten vergleichbar hoch. Zahnärzte und Zahnersatz-Hersteller scheinen bislang einiges richtig gemacht zu haben: 86,7 Prozent der jüngeren Senioren geben an, sehr zufrieden oder zufrieden mit ihrem eigenen Zahnersatz zu sein. 3. Fissurenversiegelung bei Kindern erfolgreich
Die Mundgesundheit von Kindern hat sich im Vergleich zur DMS IV (2005) noch einmal weiter verbessert. Acht von zehn 12-jährigen Kindern sind heute vollkommen kariesfrei. Als Ursachen für den weiteren Kariesrückgang können regelmäßige, kontrollorientierte Besuche in Zahnarztpraxen und die Versiegelung der Backenzähne ausgemacht werden: 70,3 Prozent der 12-Jährigen in Deutschland haben eine Fissurenversiegelungen erhalten. Kinder ohne Fissurenversiegelungen haben dreimal so oft Karies.4. Munderkrankungen verschieben sich ins höhere Alter2014 erlitten Menschen im älteren Seniorenalter (75- bis 100-Jährige) Munderkrankungen, die 10 Jahre zuvor schon die Menschen im jüngeren Seniorenalter (65- bis 74-Jährige) erreicht hatten. Pflegebedürftige ältere Menschen weisen eine schlechtere Zahn- und Mundgesundheit auf als die gesamte Altersgruppe der älteren Senioren. Nur 17,5 Prozent der Menschen mit Pflegebedarf können uneingeschränkt zahnmedizinisch behandelt werden. Denn häufig können Pflegebedürfige sich nicht mehr selbst um ihre Mundhygiene kümmern, ambulante Behandlungen sind nicht mehr möglich und die Eigenverantwortung – zum Beispiel bei der Vereinbarung und der Einhaltung eines Zahnarzttermins – ist in hohem Maße eingeschränkt.
Die Untersuchung wurde durch das Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ), die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) durchgeführt.
Immer mehr jüngere Senioren (65- bis 74-Jährige) behalten ihre eigenen Zähne. Nur jeder achte ältere Mensch ist völlig zahnlos. Im Jahr 1997 war es noch jeder vierte. Das ermöglicht immer mehr Patienten, sich für einen festsitzenden Zahnersatz wie Brücken, Kronen oder Implantate zu entscheiden. Nach den Ergebnissen der DMS V verfügen Patienten heute 10 mal häufiger über Implantate als noch im Jahr 1997.
Übrigens, der Anteil prothetisch ersetzter Zähne ist in allen sozialen Schichten vergleichbar hoch. Zahnärzte und Zahnersatz-Hersteller scheinen bislang einiges richtig gemacht zu haben: 86,7 Prozent der jüngeren Senioren geben an, sehr zufrieden oder zufrieden mit ihrem eigenen Zahnersatz zu sein.