Novo Nordisk und Zur Rose-Gruppe wollen Adipositas Care ausbauen
Angaben der WHO – mit Adipositas. In Deutschland sind rund 25 Prozent der Bevölkerung von starkem Übergewicht betroffen.
„Und doch gestaltet sich die Suche nach einem Arzt oder einer Ärztin für dieses Krankheitsbild nicht einfach“, sagt Claudia Laven. „Denn wir haben hierzulande keine Facharztgruppe, die sich gezielt und ganzheitlich mit Adipositas beschäftigt. Manchmal gehen Betroffene zum Hausarzt, manchmal ist es die Gynäkologin oder auch der Diabetologe“, so die Leiterin der Obesity Business Unit bei Novo Nordisk.
Novo Nordisk und die Zur Rose-Gruppe sehen hier eine Versorgungslücke. Das digitale Informationsangebot Adipositas Care soll für Betroffene eine Lösung sein und einen einfachen Zugang zu einer Reihe von leicht umsetzbaren Gesundheitsdienstleistungen bieten.
Mehr als 650 Millionen Menschen weltweit leben – nach Erste User-Zahlen zeigen den Bedarf
Seit April ist die digitale Plattform online zugänglich. Mehr als 400.000 Besucher:innen waren – nach Unternehmensangaben – seit dem Startschuss auf der Website. Menschen mit Adipositas und ihre Angehörigen finden hier Informationen, Therapieoptionen, Ernährungs- und Bewegungstipps sowie Erfahrungsberichte von Menschen in ähnlicher Situation. Vor allem aber soll Adipositas Care Zugang zu ärztlicher Beratung ermöglichen und erleichtern. Daher können sich Betroffene in Deutschland via Video-Sprechstunde über die von der Zur Rose-Gruppe angebotene „TeleClinic“ online mit Ärzten und Ärztinnen austauschen. Wer lieber vor Ort die passenden Berhandler:innen aufsuchen möchte, kann diese über ein Recherchetool finden. Gemeinsam mit Adipositas-Patientenorganisationen und Behandler:innen entwickelte Novo Nordisk einen Adipositas-Ärztefinder, der Betroffene mit Spezialist:innen zusammenbringt. Auch Ärzt:innen und andere Spezialist:innen nutzen diese Möglichkeit für sich. Bereits mehr als 200 ärztliche und nicht-ärztliche Berater:innen registrierten sich bis Ende Oktober auf der Plattform. Neben Fachrichtung und Kontaktmöglichkeiten können sie hier ihre Schwerpunkte in der Adipositas-Behandlung und auch telemedizinische Angebote kenntlich machen. Immermehr Healthcare Professionals sollen hinzukommen. „Das Tool ist offen und transparent“, sagt Claudia Laven. Aus- und Weiterbildung sowie Mitgliedschaften in Fachgesellschaften würden hierüber erfasst. Anhand der lebenslangen Arztnummer werde sichergestellt, dass es sich um einen Mediziner oder eine Medizinerin handelt.Ein Learning: „Der Hub wird nie fertig oder perfekt sein“
Wenngleich vielfältige Möglichkeiten für Menschen mit Adipositas zur Verfügung stehen, „fertig wird der Hub nie sein“, sagt die Projektverantwortliche. Vielmehr handle es sich um ein „Basis-Konstrukt, das lebt und beständig mit neuen Informationen und Tools gefüttert wird“. Das sei auch eines der großen Learnings bei diesem Projekt. Das pragmatische Vorgehen habe gezeigt, dass eine Lösung nicht immer perfekt sein müsse, um zu funktionieren. „Auf Englisch sagt man: Done is better than perfect. Wir wollten schnellstmöglich eine lebensverbessernde Lösung für Menschen mit Adipositas anbieten und sie mit den richtigen Ärzt:innen verbinden. Das „Warum“ hat uns frei von Perfektion gemacht“, so Claudia Laven.„Eine Lösung muss nicht immer perfekt sein, um zu funktionieren.“