Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat ergeben, dass Manager in der Pharmaindustrie mit Optimismus aufs Jahr 2018 blicken. Die Studie „Pharmaausblick 2018“ wurde von PM-Report, unterstützt von INSIGHT Health und der Infothek GmbH, durchgeführt.
Dabei wurden verschiedene Trendthemen der Pharmabranche wie
Biosimilars, Rabattverträge, Digitalisierung, politische Steuerungselemente wie AMNOG usw. abgefragt. Die Befragung ergab, dass die Pharma-Manager zuversichtlich sind, in diesem Jahr einen Zuwachs bei den Umsätzen zu erwirtschaften – und das, obwohl sie mit steigendem Druck von Seiten der Politik rechnen. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) erwarten ein Umsatzwachstum ihres Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr. Das ist der höchste Wert seit 2015.
Digitalisierung wichtig für Unternehmensentwicklung
Von der neuen Bundesregierung erwarten die Befragten nicht unbedingt eine stärkere Konzentration auf Arzneimittel, sondern eher eine
Fokussierung auf die Digitalisierung. Überhaupt ist die Digitalisierung ein Thema, das die Entscheider stark beschäftigt. Mehr als 60 Prozent messen der Digitalisierung eine hohe oder sogar sehr hohe Bedeutung für die Unternehmensentwicklung bei. Das wird sich wohl auch in den
Budgets in den Bereichen digitale Transformation und Big Data zeigen. Es ist damit zu rechnen, dass diese Budgets in den Unternehmen ansteigen werden.
Die digitalen Medien hinterlassen auch in der Unternehmenskommunikation der Pharmalandschaft ihre Spuren.
So wird diese künftig verstärkt digital ablaufen. Und das hat Folgen für die Printmedien: Hier ist nach Angaben der Befragten damit zu rechnen, dass weniger Investitionen in Printprodukte fließen. Damit setzt sich der seit Jahren anhaltende Trend – weg von Print, hin zu mehr digitaler Kommunikation weiter fort. Auch in Bezug auf Fortbildungen bevorzugen immer mehr Pharma-Manager digitale Angebote.
Trotz der immer stärker werdenden Rolle, die die Digitalisierung einnimmt,
setzt die Mehrheit der Pharmaentscheider weiterhin auf den Außendienst und glaubt nicht, dass dieser ersetzt werden kann. Etwa ein Viertel der Befragten ist sich sogar sicher, dass es hier zu größeren Investitionen als 2017 kommen wird.
Rolle der Patienten und Verbraucher wächst
Nach ihren Zielgruppen befragt, gaben die Pharma-Manager unterschiedliche Gruppen an, die sich jeweils am Geschäftsfeld der Unternehmen orientieren. So wird die
Pharma-Kommunikation im Bereich der verschreibungspflichtigen Medikamente hauptsächlich an niedergelassene Ärzte und erst in zweiter Linie auch an die Krankenkassen gerichtet.
Auf die Frage, wo sie das größte Potenzial für einen Ausbau der Zielgruppe sehen, gaben die Manager die Krankenkassen an. Ein Drittel will sich künftig hier mehr engagieren. Doch es tun sich auch neue Kommunikationsempfänger auf:
30 Prozent der Befragten aus dem Rx-Bereich sind der Meinung, dass in Zukunft auch der Patient angesprochen werden sollte. Das zeigt sich auch im OTC-Bereich. Hier wird die Kommunikation zwar in erster Linie an die Apotheken und erst danach an die Verbraucher gerichtet, jedoch glauben die Entscheider, dass die Rolle des Verbrauchers für die OTC-Hersteller zunehmen wird.
Druck zu Veränderungen
Bei allem Optimismus fehlt es den Pharma-Managern aber auch nicht an Realitätssinn. Die große Mehrheit, nämlich mehr als 80 Prozent, erkennt einen
starken Veränderungsdruck, der auf ihre Unternehmen einwirkt. Dennoch sind sich die Interviewten sicher, dem gewachsen zu sein.
Große Hoffnungen setzen die Entscheider in die Rabattverträge, die, so die Annahme, sowohl bei Generika als auch bei Patienten eine größere Bedeutung erlangen werden. Mehr als 30 Prozent glauben, dass die Rabattverträge zu einer häufigeren Verschreibung von Biosimilars führen. Daneben werden ihrer Meinung nach auch die Krankenkassen und Empfehlungen von Fachgesellschaften den Biosimilars zu größerer Bedeutung verhelfen. Auch die Steuerungselemente AMNOG sowie die Regionalisierung von Quoten und Festbeträgen werden laut Befragung immer wichtiger für die Arzneimittelversorgung.
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