Wie lässt man medizintechnologische Vorgänge anschaulich werden? Indem man sich nicht auf das Produkt, sondern auf seine Wirkung konzentriert – auf den Menschen. Genau das macht die Kampagne "Körperstolz" von BVMed. Ein Best Case in Sachen Storytelling für MedTech.
MedTech hat ein Problem: Sie ist oftmals zu technisch und abstrakt, als dass sich Konsumenten mit ihr beschäftigen würden – es sei denn, sie sind auf diese angewiesen. Die BVMed-Kampagne "Maßstab Mensch" will bereits seit 2010 die Relevanz und die Faszination für Medizintechnologie in die Öffentlichkeit tragen. Die Idee: Was macht Medizintechnologie einzigartig? Dass sie funktioniert. Am Menschen, dem komplexesten System überhaupt. Die Kampagne "Körperstolz" ergänzt seit 2015 diese Maßnahme. Aktuelle Motive werden seit Jahresbeginn gelauncht. Eine vorbildhafte Umsetzung von Storytelling für MedTech.
Storytelling für MedTech – sei stolz auf dich
Das Ziel der kommunikativen Maßnahme ist es, Tabus zu brechen und Menschen auf Plakaten und in Filmen zu porträtieren, die trotz eines gesundheitlichen Handicaps mitten im Leben stehen – dank medizintechnologischer Produkte. Folgerichtig werden in den Bildern die MedTech-Produkte abgebildet. Unversteckt am Menschen. Denn sie gehören zu ihm, sind Teil des eigenen Körpers, auf den man stolz sein sollte.
Thomas Müller (58) ist einer von 100.000 Tracheostoma-Patienten in Deutschland. Nach einer Krebsdiagnose wurde ihm der Kehlkopf entfernt. Moderne Medizinprodukte wie Stimmventile und Filter helfen ihm, beschwerdefrei zu atmen, zu sprechen und ein aktives Leben zu führen, heißt es in der Patientengeschichte zu diesem Motiv.
Rund 230 Industrie- und Handelsunternehmen vertritt der Wirtschaftsverband BVMed, 20 der weltweit größten MedTech-Unternehmen sind unter diesem Dachverband versammelt.
MedTech rettet Leben – und macht Leben lebenswert. Und weil das so ist, sollte sie niemand verstecken müssen. Mit "Körperstolz" gelingt BVMed den Brückenschlag zwischen Mensch und Technik. Die Kampagne schafft einen emotionalen Kontext, der Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erzeugt – und auch Ärzte in ihrer Arbeit unterstützt. Der Arzt-Patienten-Dialog und die Therapie werden erleichtert, wenn medizinische Hilfsmittel am Körper nicht als Scham oder Imperfektion angesehen werden, wenn gesellschaftliche Akzeptanz herrscht. Barrieren wie Angst oder Misstrauen werden abgebaut. Und die Branche kann sich nebenbei über einen gewaltigen Image-Gewinn freuen.
Storytelling für MedTech. Das macht "Körperstolz" richtig
Der User erlebt eine Heldenreise: einen Protagonisten, der eine Hürde überwindet und daran wächst.
Die Protagonisten sind Menschen "wie du und ich", Menschen, die wir alltäglich treffen könnten. Das macht sie nahbar und die Story authentisch.
Die Story ist originell, überraschend. Bei nicht jedem Protagonisten würde man den Einsatz von MedTech-Produkten vermuten. Die "Körperstolz"-Helden demaskieren sich für den Zuschauer.
Es menschelt, ohne kitschig zu sein. Das macht die Story glaubhaft und verleiht ihr eine hohe Wertigkeit.
Die Kampagne ist breit gestreut: Als umfassende Plakatkampagne, unter anderem am Berliner Flughafen, digital auf der Website von BVMed, auf Youtube und auf Facebook.
Digital sind die einzelnen Patientengeschichten zur Plakat-Kampagne einsehbar. Fotos aus dem Privatleben der Protagonisten inklusive Interview ergänzen den Auftritt.
Die Patienten werden geduzt. Das schafft Nahbarkeit und Intimität.
Zusätzlich gibt es zu jedem Patienten Filme, in denen sie erklären, warum sie "Körperstolz" unterstützen. So wird betont, dass alle Patienten aus eigener Motivation mitmachen – weil sie daran glauben. Sie werden dadurch zu relevanten Influencern für die Kampagne.
https://youtu.be/5BLkqzVXdQo
Die MedTech-Image-Kampagne überzeugt. Auch, wenn der Auftritt in den Socials gezielter sein könnte, beispielweise durch eine eigene Facebook-Seite. Nicht zuletzt die Kontinuität zeigt, dass die Aktion funktioniert. Sympathisch, ehrlich und vor allem: Nah am Menschen.