Who’s who: Sascha Rudat, neuer Chefredakteur der zm – Zahnärztliche Mitteilungen
Homeoffice aus.
Was Corona-bedingt derzeit nicht anders möglich ist, könnte man auch als Vorboten verstehen – für ein digitaleres Zeitalter, das derzeit deutlichen Aufwind erlebt. Auch in der Zahnmedizin?
Sascha Rudat sieht das differenziert, zumindest, was sein neues Schaffensprojekt angeht, die zm: „Digitale Information wird wichtiger, ja, aber Print bleibt und hat nach wie vor eine ganz besondere Bedeutung.“ Schon allein deswegen, weil das gedruckte Heft tiefer in Themen einsteigen und umfassender informieren könne. Vor allem aber ist er davon überzeugt, dass „der Mensch ein Wesen ist, das gerne Dinge in die Hand nimmt.“ Eine Zeitschrift, die alle 14 Tage in die Praxis oder nach Hause kommt, stelle eine Verbindung her, die digital nicht zu erreichen sei. Sein Credo: Auf eine gute und fließende Vernetzung kommt es an.
Die aktuelle Situation habe die Relevanz des Online-Portals zusätzlich bekräftigt. „Wenn Informationen sich stündlich ändern, können digitale Formate ihre Vorteile natürlich voll ausspielen“, sagt der Familienvater. Tatsächlich hat sich bei zm-online.de die Zahl der monatlichen Page Impressions im Vergleich von Februar auf März 2020 fast verdreifacht – Tendenz steigend.
Die zm sind das zentrale Branchen- und Mitteilungsmedium für Zahnärztinnen und Zahnärzte. Mit einer 14-tägigen Auflage von aktuell rund 78.500 Exemplaren sind die zm die einzige gedruckte Publikation, die den gesamten zahnärztlichen Berufsstand direkt erreicht. Die zm werden vom Deutschen Ärzteverlag produziert und erscheinen Print und Online in gemeinsamer Herausgeberschaft von BZÄK und KZBV.
Seinen ersten Tag hatte sich der gebürtige Kasseler anders vorgestellt. Anstatt seinen neuen Kollegen zu seinem Start am 16. April die Hände zu schütteln und in einem belebten Redaktionsbüro aktuelle Artikel und Themenpläne zu studieren, begrüßt er die zm-Redakteurinnen und Redakteure via Telefonkonferenz. Der Workflow bei der Dentalzeitschrift „zm - Zahnärztliche Mitteilungen“ – kurz zm – läuft, wie in vielen anderen Branchen auch, erst einmal komplett digital vom Nach 15 Jahren Ärztekammer der Wechsel zu den zm
Schon früh erkannte Sascha Rudat seine Affinität zur Medienbranche. Seine „grundsätzliche Neugier an vielen verschiedenen Themen“ war es, die ihn bereits mit Anfang 20 zu einem Volontariat bei der Südthüringer Zeitung und anschließendem Journalistikstudium in München bewegte. Anfangs waren es Themen wie der Hundezüchterverein um die Ecke oder die Gemeinderatssitzung, später dann der „Hochadrenalinjournalismus bei einer Nachrichtenagentur“, die ihn reizten. Denn nach seinem Studium startete der große Spanienfan zunächst als Newsdesker bei der Agentur ddp. Als die Zentrale 2002 nach Berlin umzog, ging er mit und übernahm dort die Ressortleitung der neuen Publishing-Redaktion. Zunächst eine spannende Aufgabe für den damals Anfang 30-Jährigen, doch nach einer Weile sehnte er sich nach einem neuen beruflichen Umfeld. Das „harte Agenturgeschäft mit vielen Abendschichten und Wochenendarbeit“ ließ er hinter sich. Dass er damals bei der Ärztekammer Berlin gelandet ist, „war eher Zufall“, gesteht Sascha Rudat. Der Reiz für ihn war das neue Themenfeld, in diesem Fall das medizinische. Die Stelle bei der Ärztekammer kam da gerade recht, traf genau die Passion des Wahl-Berliners. Knapp15 Jahre setzte er sich als Pressesprecher für die Belange der Ärzteschaft ein und übernahm die Chefredaktion der Zeitschrift „Berliner Ärzte“. Jetzt sind es die Bedürfnisse der Zahnmediziner, um die sich der Medienexperte kümmert. Eine neue Herausforderung, die er mit anderen Blickwinkeln und frischem Wind angehen möchte, aber auch mit „einem Stück weit Respekt“, sagt er. Schließlich seien die zm „eine große renommierte Traditionszeitschrift, die in diesem Jahr bezeichnende 110 Jahre alt wird“, schwärmt der 49-Jährige für sein neues Herzensprojekt.Zahnärztinnen zu adressieren, wird wichtiger
Was ihm für seine neue Aufgabe zugutekommt, ist sein „großes Verständnis für das Wechselspiel aus Politik und Basis, die in einer Kammer aufeinandertreffen“, sagt Sascha Rudat. Mit anderen Worten: Er hat einen antrainierten Blick für die politischen Rahmenbedingungen auf der einen Seite, aber auch für die tägliche Praxiserfahrung in der Patientenversorgung und die Standespolitik auf der anderen Seite. Auf die Zahnmedizin übertragen heißt das für ihn: „Nah an den Lesern zu bleiben und immer zu hinterfragen, was für die Arbeit in den Praxen wichtig ist.“ Ein solcher Einblick gelingt ihm vor allem über persönliche Gespräche, die er schon in den letzten Wochen intensiv gepflegt hat. Beispielsweise mit Vertretern der jüngeren Generation oder auch mit der eigenen Zahnärztin. Denn gerade Frauen seien eine relevante Zielgruppe der zm. „Das ist kein Geheimnis: Die Zahnmedizin wird immer weiblicher“, sagt der Journalist. Unbedingt liegen ihm daher auch Themen wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder Möglichkeiten, in die Selbständigkeit oder Selbstverwaltung zu gehen, am Herzen.Den Generationenwechsel in der Zahnmedizin begleiten
Auch dem Generationenwechsel möchte sich Sascha Rudat mit besonderem Augenmerk widmen, ohne aber dabei – und das ist ihm wichtig – die traditionellen Leser aus dem Blick zu verlieren. zm-online.de werde in diesem Kontext natürlich eine Rolle spielen. „Junge Zahnärztinnen und Zahnärzte wachsen komplett digital auf. Dieses Mediennutzungsverhalten möchten und müssen wir bedienen.“5 Fragen – 5 Entscheidungen
Elektrische Zahnbürste oder lieber herkömmlich? Elektrisch! Ich benutze sogar verschiedene elektrische. Lektüre: Print oder digital? Sowohl als auch, bunt gemischt. Ich komme zwar vom Print, bin aber inzwischen immer mehr digital unterwegs. Spanien: Andalusien oder Madrid? In den letzten Jahren auf jeden Fall Andalusien. Risiko oder Sicherheit? Kontrolliertes Risiko. Abendprogramm: Sport oder Netflix? Beides. Ich bin auch Serienjunkie, aber brauche die Bewegung – vor allem, wenn man einen Beruf hat, bei dem man mehr sitzt als einem gut tut.Die aktuelle Situation habe die Relevanz des Online-Portals zusätzlich bekräftigt. „Wenn Informationen sich stündlich ändern, können digitale Formate ihre Vorteile natürlich voll ausspielen“, sagt der Familienvater. Tatsächlich hat sich bei zm-online.de die Zahl der monatlichen Page Impressions im Vergleich von Februar auf März 2020 fast verdreifacht – Tendenz steigend.
Auf Value Content kommt es an
Dass das Online-Portal derzeit noch beliebter bei Zahnmedizinern geworden ist, lässt sich sicherlich auf die hohe Glaubwürdigkeit des Titels zurückführen. Die zm sind bekannt für ihre wissenschaftlich fundierte Qualität. Value-Content, das ist es, worauf es derzeit ankommt, meint auch Sascha Rudat. „Die Coronakrise hat die Zahnärzteschaft schwer getroffen. Das, was Zahnmediziner jetzt brauchen, sind relevante und gebündelte Informationen. Es gibt Unmengen an News momentan, teilweise aus fragwürdigen Quellen. Das zu filtern und entsprechend aufzubereiten, ist die Aufgabe einer Redaktion – was den zm-Redakteurinnen und -Redakteuren in den vergangenen Wochen trotz erschwerter Bedingungen hervorragend gelungen ist.“ Die wichtigen Dinge im Blick zu halten, das ist er nicht nur aus seiner Berufswelt gewohnt. Auch privat hat der Hobbyfotograf ein Auge für besondere Momente und Motive. Seine Kamera ist immer dabei – ganz gleich, ob es ihn mal wieder in sein Lieblingsland Spanien verschlägt oder zum Mountainbiken in den benachbarten Wald am Berliner Stadtrand. Die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, ist es, was ihn am Fotografieren reizt. Das könnte eine gute Basis für seine neue Position sein.Die zm sind das zentrale Branchen- und Mitteilungsmedium für Zahnärztinnen und Zahnärzte. Mit einer 14-tägigen Auflage von aktuell rund 78.500 Exemplaren sind die zm die einzige gedruckte Publikation, die den gesamten zahnärztlichen Berufsstand direkt erreicht. Die zm werden vom Deutschen Ärzteverlag produziert und erscheinen Print und Online in gemeinsamer Herausgeberschaft von BZÄK und KZBV.