Der diesjährige Reigen der Dentalfachmessen wurde am 14. April von den id Berlin eröffnet. Nach drei Jahren kehren die infotage dental zurück in die Hauptstadt und können trotz des eher mäßigen Besucheraufkommens bei einigen Ausstellern punkten.
In den Pressemitteilungen der Veranstalter wird häufig die „hohe Qualität der Besucher“ gelobt. Was sich in den meisten Fällen wie eine Beschönigung der zu niedrigen Besuchszahlen liest, scheint diesmal in Berlin tatsächlich so gewesen zu sein.
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Nach drei Jahre wurden die id infotage dental Berlin wiederbelebt – wie erfolgreich, wird sich zeigen.
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Messestand TePe auf der id Berlin 2018.
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Auch die Firma Align mit neuem Standkonzept beriet zahlreiche interessierte Besucher, u. a. zu den Themen iTero und Invisaglin Go.
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Die dental arena hielt auf der id Berlin 2018 Vorträge zum Thema Prophylaxe und Ergonomie bereit.
Die viel gerühmte Besucherqualität
In (nicht repräsentativen) Gesprächen mit ausstellenden Unternehmen war teilweise recht positives Feedback zu hören. Man habe ununterbrochen Besuch am Stand gehabt, der ernsthaftes Interesse an den Produkten zeigte, und konnte somit viele erfolgreiche Beratungsgespräche führen. Gefühlt waren auch
nur wenige „HaSiMus“ unterwegs – die es übrigens in jeder Berufsgruppe gibt –, die häufig einen Großteil des Messepublikums ausmachen und die die „Besucherqualität“ eher mindern.
Rund zwei Stunden vor offiziellem Messeschluss waren die Gänge aber dann auch wieder relativ leer gefegt und von den Qualitätsbesuchern keine Spur mehr. Eventuell lag es am Fußball-Spiel – die Hertha hatte ab 15 Uhr den 1. FC Köln zu Gast (Endstand 2:1) – oder auch an der unnachsichtigen Sonne, die sich am Nachmittag dann (leider) wieder zeigte. Mit einem/r kühlen Blonden im Biergarten beim Public-Viewing zu sitzen hat doch etwas mehr Reiz, als mit dem Außendienstmitarbeiter über die Vorteile von Reinigungsgeräten zu philosophieren.
Nicht alle spielen mit
Die Neuauflage der id Berlin löste auch nicht bei allen Jubelschreie aus. So richtig wusste keiner im Vorfeld, was er von der Veranstaltung zu erwarten hatte.
Einige große Hersteller und Händler wie Dentsply Sirona, P&G, GC, VITA oder NWD fehlten. Immerhin waren es dennoch über 140 Aussteller, die sich auf die Messehallen 21/22 verteilten. Wobei im kleinen Teil der Halle 22 neben Kinderland, Ruhezone, Selfie-Bus und Food-Ecke nur die dental arena und ein etwas unglückseliger Aussteller zu finden war.
Reanimation geglückt?
Die Aussteller mit den besseren Standplätzen können im Großen und Ganzen wahrscheinlich zufrieden mit den infotagen dental sein.
Ob es gereicht hat, Berlin als regelmäßigen regionalen Messestandort wieder vollends zum Leben zu erwecken, bleibt abzuwarten.