Im Interview mit Health Relations berichten die neue Verantwortliche für den Bereich Dusiness Develoment, Dr. Susanne Schmidt, und Ottilie Krug, Head of Marketing DACH, über Zukunftspläne und den Stellenwert von digitalem Marketing bei Wörwag Pharma.
In diesem Beitrag lesen Sie:
- Wie gesundes Wachstum für Wörwag Pharma aussieht,
- Wie das Unternehmen KOLs in ihre Marketingstrategien integrieren,
- Welche Business Modelle für Wörwag Pharma wichtiger werden,
- Welche Strategie das Unternehmen in Sachen digitales Marketing verfolgt,
- Inwiefern Wörwag Pharma KI-Tools für die Datenanalyse einsetzt
Health Relations: Frau Dr. Schmidt, Sie haben den Bereich Business Development bei Wörwag Pharma übernommen. Welche Pläne haben Sie für Ihre neue Tätigkeit?Dr. Susanne Schmidt:Mein Ziel ist, unsere Kompetenzen weiter zu stärken, sie auszubauen und unser Produktportfolio mit Neuzugängen zu ergänzen: Wir entwickeln, produzieren und vertreiben Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel zur Vorbeugung und Behandlung von Zivilisationskrankheiten wie Diabetes mellitus. Unsere besondere Kompetenz liegt dabei bei Biofaktoren, also Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Unsere Pläne für das Business Development von Wörwag Pharma beziehen sich auf unsere Kernarbeitsgebiete Diabetes und diabetische Begleiterkrankungen, neurologische und kognitive Funktionsstörungen sowie die Stärkung des Immunsystems.
Health Relations: Worauf legt Wörwag Pharma in Sachen Wachstum besonders Wert bzw. wie sieht für das Unternehmen gesundes und nachhaltiges Wachstum aus?Dr. Susanne Schmidt:Wir streben nachhaltiges Wachstum an und möchten dafür eine kontinuierliche Pipeline für neue Produkte aufbauen. Außerdem ist es uns wichtig, unseren wissenschaftlichen Anspruch an unsere Produkte zu erhalten. Alle neuen Produkte müssen also durch wissenschaftliche Daten gestützt werden. Wir setzen daher auch auf die Expertise unserer Fachabteilungen, die eng in die Bewertung mit eingebunden sind.
Health Relations: Damit neue Produkte auch den Weg zu den Patient:innen finden, ist die Kommunikation zu Healthcare Professionals ein Muss. Wie identifizieren und pflegen Sie Beziehungen zu wichtigen Meinungsführer:innen in der medizinischen Gemeinschaft, um das Vertrauen in Ihre Produkte zu stärken?Ottilie Krug:Für Wörwag Pharma war und ist es wichtig, sich in der medizinischen Gemeinschaft zu vernetzten. Wir pflegen einen intensiven Austausch mit Experten aus Wissenschaft und Praxis, zum einen natürlich, um mit unseren Produkten und unserem Wissen rund um die Indikationen immer auf dem aktuellen Stand zu sein. Aber auch in der Kommunikation nach außen unterstützen uns Experten bei der medizinisch fundierten Aufklärung über Erkrankungen, etwa im Rahmen von Aufklärungsinitiativen.
Health Relations: Inwiefern integrieren Sie KOLs in Ihre Marketingstrategien?Ottilie Krug: Um die wissenschaftliche Evidenz hinter unseren Biofaktoren-Produkten zu verdeutlichen und hochwertige, fundierte Services für Healthcare Professionals anbieten zu können, ist es für uns wichtig, eng mit renommierten Experten zusammenzuarbeiten. Diese unterstützen uns etwa bei der Durchführung praxisrelevanter Fachfortbildungen und in der Öffentlichkeitsarbeit.
"Wir setzen seit einigen Jahren KI-basierte Datenanalysetools ein. Diese unterstützen uns insbesondere bei der Simulation eines idealen Media-Mix."
Health Relations: Sie sprachen eben von Ihren Plänen für den Bereich Business Development. Welche neuen Businessmodelle werden für Sie als Pharmaunternehmen immer wichtiger, welche werden unwichtiger bzw. von welchen haben Sie sich verabschiedet?Dr. Susanne Schmidt:Neben der eigenen Entwicklung neuer Medikamente werden wir in Zukunft auch auf Partnerschaften mit innovativen Unternehmen setzen – das heißt, Einlizensierungen oder Distributionsvereinbarungen für die Länder, in denen wir aktiv sind, sind für uns sehr gut vorstellbar. Wir sind auch offen dafür, Produkte oder ganze Produkt-Portfolios zu kaufen. Neben unserem Business Development verstärken wir zudem unsere M&A-Aktivitäten ganz gezielt.
Health Relations: Es gibt viele Umwälzungen auf dem Markt. Welche davon würden Sie als reine Trend-Erscheinung bezeichnen und welche sind langfristig für Ihr Unternehmen von Bedeutung?Dr. Susanne Schmidt:Die größte Umwälzung ist meiner Meinung nach die zunehmende Digitalisierung auch im Gesundheitsbereich; angefangen bei Apps bis hin zur Selbstdiagnostik. Dieser Trend wird dank immer besserer Applikationen weiter zunehmen. Selbstverständlich überlegen auch wir, wie wir das Thema aufnehmen und führen dazu interne Diskussionen.
Health Relations: Das ist ein gutes Stichwort. Die Digitalisierung treibt ja auch das digitale Marketing voran. Welche Ansätze verfolgen Sie dahingehend, um sich von traditionellen Methoden abzuheben?Ottilie Krug: Digitales Marketing ist auf dem Vormarsch. Das gilt nicht nur für Endverbraucher, sondern auch für Ärzte und Apotheker. Ärzte nutzen für ihre Recherche unter anderem Google und Fachwebseiten, Apotheken digitale Lernformate und Kommunikationsplattformen. Daher ist es wichtig, mit digitalen Angeboten auf uns aufmerksam zu machen.
Health Relations: Inwiefern nutzen Sie Datenanalyse und KI-gestützte Tools für personalisierte Marketingstrategien?Ottilie Krug: Wir setzen seit einigen Jahren KI-basierte Datenanalysetools ein. Diese unterstützen uns insbesondere bei der Simulation eines idealen Media-Mix. Dadurch erreichen wir eine hohe Flexibilität und Effizienz im Marketing-Mix unter Berücksichtigung der jeweiligen ROI. Unprofitable Marketingaktivitäten können so schnell eingestellt und ein Budgetshift in profitable Kanäle vorgenommen werden.