Zahnärzte parshippen jetzt! Für Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg, die einen Zahnarzt suchen, bietet die KZV BW jetzt eine Art Datingplattform: Städte und Gemeinden können sich präsentieren und um den zahnärztlichen Nachwuchs werben.
Der wohlbekannte Ärztemangel macht sich nicht nur in Krankenhäusern und Hausarztpraxen bemerkbar.
Auch immer mehr Zahnarztpraxen werden in den nächsten Jahren unbesetzt bleiben. Besonders drängend ist das Problem in ländlichen Regionen: Junge Zahnärzte zieht es in die Ballungsräume, und immer weniger von ihnen sind bereit, sich auf dem Land niederzulassen.
Die ersten Bundesländer schlagen bereits Alarm: So ist beispielsweise im Kreis Hohenlohe in Baden-Württemberg jeder dritte Zahnarzt über 60 – und Nachfolger sind nicht in Sicht. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis sich in anderen Teilen der Bundesrepublik ähnliche Tendenzen abzeichnen.
Datingplattform für den Nachwuchs
Aber wie können Kommunen Zahnärzte für sich begeistern? Ein gutes Beispiel liefert das Internetportal
Kommunalportal BW. Die Plattform bietet Kommunen in Baden-Württemberg in Kooperation mit dem Gemeinde-, dem Städte- und dem Landkreistag die Möglichkeit, sich mit interessanten Informationen und regionalen Angeboten niederlassungswilligen Zahnärztinnen und Zahnärzten vorzustellen und von sich zu überzeugen.
Eine Art Parship für Zahnärzte.Eine moderne Datingplattform für Kommunen, die eine zahnmedizinische Versorgung benötigen
Die Idee hinter dem Konzept erklärt die KZV-Vorstandsvorsitzende Dr. Ute Maier so: "Die medizinische und zahnmedizinische Versorgung in Baden-Württemberg, gerade in ländlichen Gebieten, ist das gesundheitspolitische Megathema im Land. Aus diesem Grund haben wir bewusst den Schulterschluss mit den kommunalen Spitzenverbänden gesucht, um auch in Zukunft eine gute zahnärztliche Versorgung gewährleisten zu können.“ Sie fährt fort: „
Es ist eine moderne Datingplattform für Kommunen, die eine zahnmedizinische Versorgung benötigen – und für niederlassungswillige Zahnärztinnen und Zahnärzte, die nach einem passenden Praxissitz Ausschau halten.“
Staatssekretärin Bärbl Mielich bei der Vorstellung des Kommunalportals.
Noch sieht die zahnärztliche Versorgung in der Region ganz gut aus, die Verantwortlichen wollen jedoch mit dem innovativen Konzept einer Unterversorgung frühzeitig vorbeugen. Die Schirmherrschaft hat Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha inne. Staatssekretärin Bärbl Mielich betonte bei der Vorstellung im Haus des Landtages von Baden-Württemberg: "Insgesamt ist die zahnärztliche Versorgung im Land gut. Ich begrüße es dennoch sehr, dass die Kassenzahnärztliche Vereinigung bereits heute in vorausschauender Weise ein Angebot schafft, das Kommunen sowie Zahnärztinnen und Zahnärzte zusammenbringt.
Das Portal ist als präventive Maßnahme ein passgenauer Baustein, um die zahnärztliche Versorgung im Land auch zukünftig sicherzustellen.“
Kommunen präsentieren sich auf der Datingplattform
Die Webseite der Plattform bietet interessierten Zahnärzten Informationen aus verschiedenen Themenbereichen. So können sie Basisinformationen wie die Größe der Gemeinde, deren Einwohnerzahl oder Verkehrsanbindung erfahren. Die Kommunen können jedoch auch weitere wichtige Informationen auf ihre Profilseite aufnehmen – wie Bildungsmöglichkeiten, im Ort vorhandene Schulen oder welche Art der Kinderbetreuung in den Gemeinden vorhanden ist.
Alle Informationen zusammen geben den umworbenen Zahnärzten einen guten Eindruck vom Lebensalltag in der Region und welche Vorteile eine Niederlassung haben könnte.
Die Idee könnte durchaus bald Nachahmer finden. Denn wer dem Zahnärztemangel rechtzeitig entgegenwirken will, muss bereit sein, auch abseits gewohnter Pfade nach potenziellem Nachwuchs zu suchen.
Alle Bilder: © KZV BW