So sehr sich auch viele Kliniken bemühen, Personalengpässe lassen sich manchmal einfach nicht auf die Schnelle ausgleichen. Eine Lösung, auf die immer mehr Häuser zurückgreifen, ist die Beschäftigung von Leih- oder Honorarärzten.
Honorarärzte arbeiten als freiberufliche Fachkräfte. Sie erhalten ein vorab festgelegtes Stundenhonorar für ihre Dienste.
Viele Krankenhäuser greifen derzeit auf Leihkräfte zurück, denn die Personalsituation ist fast überall angespannt. Dann reicht häufig nur ein kleines Rädchen, das im System ausfällt: Erkrankungen, Urlaub, Fortbildungen oder Elternzeit dünnen das bestehende Team weiter aus – und es steht kurz vor dem Kollaps.
Leihkräfte überbrücken Personalengpässe
An dieser Stelle kann die kurzzeitige Unterstützung durch externe Kräfte, die von einer Argentur vermittelt werden, hilfreich sein. "
Vorteilhaft für die Kliniken sind die flexible Abdeckung des Bedarfs, die Anpassung an Arbeits- und Belastungsspitzen, die bessere Auslastung von OP und Funktionsbereichen, die Reduktion der Belastung des eigenen Personals sowie die arbeits- und sozialrechtliche Sicherheit bei Betriebsprüfungen", sagt Nicole Knuf von
Hire a Doctor.
Der Personaldienstleister Hire a Doctor vermittelt nicht nur Ärzte aller Fachrichtungen, sondern auch Pflege- und Rettungsfachkräfte. Seit 2008 bietet das Unternehmen auch Leihärzte im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung an und verzeichnet eine stetig steigende Nachfrage. Mit dem Geschäftsmodell ist Hire a Doctor allerdings nicht allein.
Inzwischen hat sich geradezu ein eigener Industriezweig entwickelt. Es gibt zahlreiche Firmen, die mit der zeitweisen Vermittlung von Fachärzten gutes Geld verdienen.
Ein Zeichen für den Fachkräftemangel
Das ist auch ein Zeichen dafür,
wie dringend in den Krankenhäusern Personal gesucht wird. Kürzlich gab der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gegenüber der
Rheinischen Post an, dass in Deutschland aktuell bereits 10.000 Ärzte fehlen (
Rheinische Post, 21.07.2018).
Wie viele Honorarärzte derzeit in Deutschland tätig sind, lässt sich nicht genau sagen. Der
Bundesverband der Honorarärzte e.V., auf dessen Angaben sich vielfach berufen wird, erklärt dazu durch Ihren Vorsitzenden Dr. Nicolai Schäfer gegenüber Health Relations: "
Wir haben vor 10 Jahren die Gesamtzahl der Honorarärzte auf 5.000 Personen geschätzt. Diese Zahl ist bis heute weder belegt noch widerlegt."
Die Leiharbeit hat viele Vorteile für die Ärzte
Für die Leihkräfte lohnt sich die selbständige Arbeit. "Unsere angestellten Ärzte in Arbeitnehmerüberlassung genießen die Sicherheit einer unbefristeten Festanstellung und ein Maximum an Flexibilität, denn wir bieten ihnen Arbeitszeitmodelle zwischen 25 und 100 Prozent an", sagt Knuf. Sie verweist darauf, dass die
Ärzte eine besonders freundliche Work-Life-Balance haben, weil sie den Ort, die Dauer und die Zeit des Einsatzes selbst wählen können. Die Folge davon ist eine größere Unabhängigkeit und ein selbstbestimmtes Arbeiten.
Die Nachfrage nach den Honorar- und Leihkräften steigt und das, obwohl für die Krankenhäuser eine Festanstellung der Ärzte von größerem Vorteil wäre. Zu aufwändig ist häufig die Einarbeitung der berfristeten Arbeitskräfte. Für Knuf ist die Leiharbeit besonders sinnvoll, wenn Kliniken kurzzeitige Personalengpässe überbrücken müssen. Auf Dauer gesehen, ist es jedoch für Kliniken deutlich günstiger, festangestellte Ärzte zu haben.
Außerdem führen die Leih- und Honorarärzte nicht selten zu Störungen im Betriebsklima,heißt es aus Krankenhauskreisen. Die Kollegen seien zwar über die Entlastung froh, ärgern sich jedoch nicht selten über Gehaltsunterschiede.
Finanziell lohnt sich die Leiharbeit für Ärzte
Laut den Ergebnissen einer Honorararztstudie (
Dtsch Arztebl 2010; 107(22): A-1093 / B-965 / C-953)
verdiente bereits im Jahr 2010 ein Honorararzt für Einsätze in der stationären Krankenversorgung circa 71 Euro pro Stunde, für Tätigkeiten in ambulanten OP-Zentren 74 Euro, für gutachterliche Tätigkeiten 78 Euro, für Praxisvertretungen 56 Euro und für die Arbeit in Medizinischen Versorgungszentren 58 Euro. Am schlechtesten vergütet werden Notdienste (41 Euro) und die Arbeit als Notarzt (32 Euro). Neuere Erhebungen gibt es nicht, es ist aber anzunehmen, dass - angesichts des Fachkräftemangels - die Stundenlöhne eher gestiegen als gesunken sein dürften.
Die meisten Krankenhäuser setzen auf die zeitlich begrenzten Arbeitsverhältnisse, weil sie schlicht keine Wahl haben. Auf ausgeschriebenene Festanstellungen gibt es einfach nicht genug Bewerber.
Ein wirksames, langfristiges Mittel zur Lösung des Fachkräftemangels ist die Beschäftigung von Honorar-und Leihkräften jedoch nicht, weil sie eben nur kurzfristige Entlastungen für das Klinikpersonal schaffen.Die Hire a Doctor Group unterstützen Krankenhäuser, (Reha-)Kliniken, Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdienste durch die Vermittlung von Interimskräften bei Personalengpässen. Hire a Doctor vermittelt Ärzte aller Fachrichtungen, Pflege- und Rettungsfachpersonal sowie andere medizinische und therapeutische Fachkräfte für kurzfristige Vertretungen in Arbeitnehmerüberlassung, Kurzzeitanstellung oder auf Honorarbasis. Außerdem unterstützt Hire a Doctor Krankenhäuser bei der Besetzung von Fach- und Führungspositionen im ärztlichen Bereich.