Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) erzielt mit Mitarbeitervideos extern und intern viel positives Feedback. Ein Interview mit Personaler Michael van Loo. Er gibt Tipps, was man als Klinik beim Mitarbeiter-Videodreh unbedingt beachten sollte.
Als eine der wenigen Kliniken veröffentlicht das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) auf seiner Karriereseite Mitarbeitervideos – mit Mitarbeitern aller Berufsbereiche. 1.400 Aufrufe pro Monat erzielt die Online-Karriereplattform pro Monat. Michael van Loo ist Geschäftsbereichsleiter Personal, Recht und Organisation sowie Stellvertretender Kaufmännischer Direktor am UKE. Im Interview sagt er: "Die Mitarbeitervideos erzeugen Emotionen bei den Bewerbern und können so ein gesteigertes Interesse bis hin zur Identifikation mit dem UKE bewirken."
Health Relations: War es schwer, die Kollegen davon zu überzeugen, bei den Mitarbeitervideos mitzumachen?Michael van Loo: Da das UKE auch dafür bekannt ist, innovative Wege zu gehen, war das Feedback zur Teilnahme sehr positiv, und alle Berufsgruppen waren aufgeschlossen. Die Teilnehmer mussten nicht überzeugt werden; binnen weniger Tage hatten wir ausreichend freiwillige Meldungen von Kolleginnen und Kollegen, mit denen wir die Vielschichtigkeit des UKE abbilden konnten.
Mitarbeitervideo auf der UKE-Karriereseite und whatchadoHealth Relations:Warum haben Sie sich für whatchado als Kooperationspartner entschieden?
van Loo: Das Konzept von whatchado, Lebensgeschichten als Interview in Videoform darzustellen, mit der Idee, Menschen bei der Berufswahl zu unterstützen, führt auf Unternehmensseite zu vielfältigen Vorteilen, unter anderem in den Bereichen Personalmarketing und Recruitment. Whatchado übernimmt die Durchführung der Interviews, in denen den Mitarbeitern standardisierte Fragen gestellt werden, wodurch ein Wiedererkennungswert erzeugt wird. Zudem ist whatchado für die gesamte Videoproduktion zuständig. Durch dieses „Rundum-sorglos-Paket“ wird kein weiterer Dienstleister benötigt.
"Wir haben durchaus positives Feedback erhalten, insbesondere im Hinblick auf die Platzierung auf unserer Karriereseite. Gerade für Bewerber ist es interessant zu sehen, welche Menschen mit all ihren unterschiedlichen Karrierewegen im UKE arbeiten."
Health Relations: Welche Reaktionen haben Sie auf die Mitarbeitervideos erhalten: Gab es positives Feedback von Bewerbern oder eventuell sogar eine Steigerung der Bewerbungen bzw. deren Qualität?van Loo: Wir haben durchaus positives Feedback erhalten, insbesondere im Hinblick auf die Platzierung auf unserer Karriereseite. Die Mitarbeitervideos lassen die Karriereseite lebendig wirken und geben dem UKE ein Gesicht. Gerade für Bewerber ist es interessant zu sehen, welche Menschen mit all ihren unterschiedlichen Karrierewegen im UKE arbeiten. Das positive Feedback wird durch die von whatchado durchgeführten Auswertungen bestätigt. Sie geben Auskunft über die gesamten Aufrufe der Videos unseres Firmenprofils unter https://www.whatchado.com/de/channels/stories/uke als auch über die Aufrufe der einzelnen Videos. Im Durchschnitt erzielen wir 1.400 Aufrufe pro Monat auf der Online-Karriereplattform. Diese Aufmerksamkeit hat unsere Erwartungen übertroffen.
Health Relations: Wie wirken die Videos nach „innen“. Wird dadurch das Zugehörigkeitsgefühl zum Klinikum der am Video Beteiligten gestärkt?van Loo: Unsere Interviewpartner fühlen sich durch die Teilnahme sehr wertgeschätzt. Wir haben stets betont, dass sie diejenigen sind, die das UKE nach außen präsentieren und insbesondere deren Kollegen der jeweiligen Fachberufe vertreten. Wir haben von allen Beteiligten eine erfreuliche Rückmeldung erhalten: Spaß an der Sache selbst und eigener Stolz wurden mit am häufigsten genannt. Die Vielfalt der Teilnehmer – querbeet durch die Hierarchien und unterschiedlichen Altersgruppen und Betriebszugehörigkeiten – hat das interne Interesse noch mehr gesteigert. Vor allem für das interne Employer Branding ist letztlich diese moderne und transparente Darstellung des Arbeitgebers und den damit verbundenen Positionierungsschwerpunkten sehr wertvoll.
"Uns war es sehr wichtig, dass die Mitarbeiter frei antworten sollten. Vorgegebene Antworten oder eine nachhaltige Zensur kamen für uns daher nicht in Frage."
Health Relations: Mitarbeitervideos funktionieren nur dann gut – und nachhaltig –, wenn die Botschaften der Mitarbeiter authentisch sind. Also, wenn sie nichts versprechen, was mit dem Alltag nachher nicht übereinstimmt. Teilen Sie diese Erfahrung?van Loo: Diese Meinung teilen wir definitiv. Aus diesem Grund war es uns sehr wichtig, dass die Mitarbeiter frei antworten sollten. Vorgegebene Antworten oder eine nachhaltige Zensur kamen für uns daher nicht in Frage. Authentizität kommt zudem nur durch Lob und Kritik zustande. Auf diese besondere Weise lassen sich auch Auszüge der Unternehmenskultur spannend und authentisch transportieren. Gleichzeitig wollen wir eine gesteigerte Aufmerksamkeit bei den Bewerbern erreichen, die sich von den transportierten „Cultural fit“-Botschaften angesprochen fühlen und somit gut zum Arbeitgeber UKE passen.
Ein weiteres Mitarbeitervideo von insgesamt 30.Health Relations:Ganz praktisch: Gibt es beim Mitarbeiter-Videodreh etwas, das man unbedingt beachten sollte?
van Loo: Für einen reibungslosen Ablauf sind hauptsächlich folgende Tipps wertvoll:
Ausreichend Zeit für die Akquise der Teilnehmer (Interviewpartner) einplanen
klare zeitliche Einteilung der Interviews (wichtig: wenige Ortswechsel, spontane Ausfälle von Interviewpartnern bedenken)