„Ein gutes Forum“ – Sanofi erprobt Employer Branding auf Digitalfestival
Rolf Schröter, w&V-Chefredakteur, in seinem Beitrag zum OMR Festival.
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70.000 Gäste haben laut Veranstalter Anfang Mai in der Hamburg Messe das Digitalmarketing gefeiert. Mehr als 800 Speaker:innen gaben auf sieben Bühnen Insights, rund 1.000 Ausstellern und Partnern präsentierten sich auf der Expo. Unter ihnen: das Pharmaunternehmen Sanofi, das erstmals als Premiumaussteller agierte und zusätzlich sein Know-how in der datengetriebenen Forschung und Entwicklung in einer eigenen Masterclass vorstellten. Masterclasses sind zulassungsbeschränkte Deep-dive-Learning-Kurse, die den Buchenden eine Stange Geld kosten. "Willst du Speaker sein, zahlst du 500 Euro. Und du musst einen Stand dazubuchen. Mindesteinsatz: 11.000 Euro", schreibt Debütant Sanofi auf dem OMR Festival: "... attraktiver, cooler und innovativer Arbeitgeber ..."
Partner oder Premiumaussteller zu sein, das ist also kein kleines Invest. Hinzu kommt ein Umfeld, das sich zwischen teils oberflächlichen Brand Success- Storys und Deep Dives bewegt. Sanofi war nach eigener Aussage mit rund 30 Mitarbeitenden aus den unterschiedlichsten Business-Units beim diesjährigen OMR Festival vertreten. Darunter Recruiting, Marketing, Digitale Anwendungen, Omnichannel, Forschung & Entwicklung oder Kommunikation. Die Vorbereitungen für den Event dauerten mehrere Monate. "Der Stand musste konzipiert, die Masterclass zusammengestellt und interessierte Mitarbeitende identifiziert werden, die uns vor Ort vertreten sollten", fasst Miriam Henn, Vice President Communications Germany, Austria und Switzerland zusammen. Was war das Ziel dieser ganzen Bemühungen? "Unsere Intention war, uns bei potenziellen Bewerber:innen und Talenten bekannt zu machen als attraktiven, coolen und innovativen Arbeitgeber, der die Digitalisierung in den unterschiedlichsten Bereichen massiv vorantreibt", sagt Miriam Henn, die selber vor Ort war. "Dafür brauchen wir neue Fähigkeiten im Unternehmen." Zusätzlich sei man an Input zu aktuellen Themen wie der Nutzung von Daten, KI, der Digitalisierung oder Soziale Medien interessiert gewesen. "Die OMR bietet ein gutes Forum, sich zu diesen Themen branchenübergreifend auszutauschen und aufzuschlauen." Junge Talente kann man auf dem OMR Festival treffen, dafür sorgt schon das Konzept dieser Veranstaltung. Der Ticketpreis ist von 499 im vorangegangenem Jahr auf 399 Euro gesunken. In der Black-Friday-Week konnten Interessierte sich rund 10.000 Tickets für jeweils 80 Euro sichern. Das Party- und Konzertprogramm sind zusätzliche Sogfaktoren. Ist Sanofis Plan also aufgegangen? Festlegen will sich Miriam Henn zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. "Es ist sicher zu früh, um jetzt schon den Output zu bewerten." Nur so viel: "Wir haben sehr gutes Feedback zu unserer ausgebuchten Masterclass bekommen. Sicher auch, weil wir einen breiteren Einblick in unsere Aktivitäten gegeben haben." Die freie Illustratorin Katherina Büttner ist auch für Health Relations aktiv. Auf dem OMR Festival 2023 war sie als Graphic Recorder live am Stand von Sanofi zu erleben. © Kathe Büttner – www.fromdusttilldrawn.deDr. Pfleger Arzneimittel & OMR: "... näher an den Lebensrealitäten zu sein ..."
Das Bamberger Pharmaunternehmen Dr. Pfleger Arzneimittel ist bereits seit drei Jahren Family Partner von OMR und war dieses Jahr zum zweiten Mal mit dem Produkt ipalat®auf dem Festival dabei. Die Halspastille wäre auf allen Festival-Bühnen und in den Backstagebereichen sichtbar gewesen, um die Speaker, Moderatoren und Musiker zu versorgen, sagt Jochen Meyer, Head of Marketing OTC & Digital Health bei Dr. Pfleger Arzneimittel. Für ihn ist diese Partnerschaft ein Weg, am Puls der Zeit zu bleiben. "Unser Ziel ist es, mit ipalat® näher an den Lebensrealitäten zu sein und zu verstehen, was Menschen von einer modernen Marke erwarten, die gleichzeitig fest in der Apotheke verwurzelt ist und das auch bleiben möchte." Auch außerhalb des Festivals würde man mit den Online Marketing Rockstars an der Elbe zusammenarbeiten, zum Beispiel mit den Podstars by OMR, wo man in zahlreichen Podcasts regelmäßig mit Ad-Rolls und in den Podcast-Kabinen mit ipalat® präsent wäre."Ich persönlich glaube aber, es lohnt sich, diesen Zugang zu suchen."Mit einem eigenen Stand war das Pharmaunternehmen auf dem diesjährigen OMR Festival nicht vertreten. Für Jochen Meyer ist das kein Widerspruch. "Für uns lohnt es sich allein schon wegen des Lerneffekts, wegen der Inspiration und dem Netzwerk, mit dem wir auch fernab vom Trubel des Festivals in engem Austausch stehen." Persönlich war er bereits mehrfach auf dem Festival unterwegs. "Dabei gibt es viel zu lernen, zu staunen – aber auch hin und wieder den Kopf zu schütteln."
Pharma & OMR Festival: Lernen, zu bestehen
Laut Miriam Henn von Sanofi kann das OMR Festival ein Ort sein, an dem Pharmaunternehmen sich als Arbeitgeber:in positionieren können. Neben dem Employer Branding gibt es aus ihrer Sicht weitere Gründe für eine Teilnahme. "Das Thema Digital Health, also das Thema Digitalisierung in der Gesundheit, kam als wichtiges Zukunftsthema in vielen Vorträgen vor." Von daher ergäbe es Sinn, dass man als Protagonist für digitale Gesundheitslösungen auch auf solchen Veranstaltungen Präsenz zeigen und vor allem auch mitreden würde. "Ob es die OMR sein muss oder andere, wird sich zeigen", sagt sie und verweist auf weitere Veranstaltungsformate. Jochen Meyer von Dr. Pfleger Arzneimittel gibt zu bedenken, dass es mehr braucht als einen schicken Stand, um auf dem Event zu bestehen. "Für Pharmaunternehmen ist es gar nicht so leicht, einen stimmigen Zugang zu Veranstaltungen wie dem OMR Festival zu finden. Ich persönlich glaube aber, es lohnt sich, diesen Zugang zu suchen." Die Apotheke vor Ort sei im Begriff, sich zu verändern und damit verändere sich auch die Anforderung an die Kommunikation. "Wenn Sie sich die typische Arzneimittelwerbung im Apothekenumfeld ansehen, stehen da immer wieder die gleichen drei Inhalte 'wirksam, sicher, verträglich'. Sowohl inhaltlich als auch stilistisch wird es im Rahmen von OMR schwer, so glaubhaft Produktvorteile zu kommunizieren." Was heißt das genau? "Ich glaube, Unternehmen und Marken, denen es gelingt, in einem Umfeld wie OMR zu bestehen, sind authentischer."Das könnte Sie ebenfalls interessieren https://www.healthrelations.de/trends-digitales-marketing/