Roche launcht Dachmarke navify für digitale Lösungen
In diesem Artikel lesen Sie:
• Welche Rolle die Digitalisierung bei der Entwicklung von Innovationen spielt
• Warum Roche die digitalen Lösungen unter einer Dachmarke zusammengeführt hat
• Welche Pläne es für navify gibt
• Wie die Dachmarkeneinführung nach außen kommuniziert wurde
• Warum Technik Teil der Unternehmens-DNA von Roche ist
"Technik ist Teil unserer Unternehmens-DNA."Health Relations: Wie haben Sie die navify-Gründungnach außen und vor allem an die Ärztinnen und Ärzte kommuniziert?Patrick Kammer: Wir sind im Frühjahr mit einer eher imageorientierten Kampagne gestartet, um die Bekanntheit der Marke zu steigern. Zielgruppe sind zunächst Menschen, die sich in Kliniken oder Laboren mit Digitalisierung und ihren Möglichkeiten beschäftigen und die an IT-Entscheidungen beteiligt sind. Natürlich sprechen wir auch intensiv mit unseren Kunden, um auszuloten, welche konkreten Lösungen für sie den höchsten Nutzen bringen und ziehen viele Impulse aus Gesprächen auf Messen sowie in der breiteren Digital Health Community. Health Relations: Roche hat seit vielen Jahren nicht nur Arzneimittel, sondern auch Diagnostika entwickelt. Welche Vorteile hat das für Sie als Unternehmen in einem sich digitalisierenden Gesundheitswesen – immerhin ist Technik quasi Teil Ihrer Unternehmens-DNA?Patrick Kammer:Technik als Teil unserer DNA, ja, das kann man sicher so sagen. Ich würde sogar noch weiter gehen: Diagnostics ist schon immer ein datengetriebenes Business. Im Kern geht es ja bei jeder Probe, die ins Labor geschickt wird darum, Informationen zu extrahieren, aufzubereiten und für Gesundheitsentscheidungen zur Verfügung zu stellen, das macht den Wert der Diagnostik aus. Heute erfolgt das zunehmend digitaler. Jetzt ist es an der Zeit, die vorhandenen Daten noch konsequenter zu vernetzen und in die Nutzung zu bringen. Da sind wir gut aufgestellt. Grundsätzlich haben wir in der Digitalisierung aber natürlich mit den Hürden zu kämpfen, die alle anderen auch beschäftigen – die Fragen nach Infrastruktur, gemeinsamen Datenstandards und nicht zuletzt nach einer sinnvollen Vergütung digitaler Leistungen.
"Jetzt ist es an der Zeit, die vorhandenen Daten noch konsequenter zu vernetzen und in die Nutzung zu bringen."Health Relations: Warum ist es für Gesundheitsunternehmen wichtig, auch bei der Weiterentwicklung digitaler Business-Modelle eine aktive Rolle zu übernehmen?Patrick Kammer: Wir haben natürlich im Gesundheitswesen große Herausforderungen, steigende Kosten, eine alternde Gesellschaft, der Fachkräftemangel, hier bliebe ohne den Einsatz digitaler Lösungen viel Potenzial ungenutzt. Aber die Gesundheitswirtschaft ist nicht einfach irgendein Business, sondern ein besonders sensibles Umfeld. Wir sind uns unserer Verantwortung für den Patienten bewusst, wir kennen die Bedürfnisse unserer Kunden, die im Gesundheitswesen tätig sind und wir haben sehr hohe ethische Standards und Ansprüche an unsere Arbeit. Beispielsweise formulieren unsere aktuellen Roche Data Ethics Principles u.a. "Our use of data maximizes social good." Aus unserer Sicht ist es wichtig, diese Art von Verantwortung gerade auch in digitalen Business-Modellen einzubringen. Nur dann sehen wir die Chance, dass diese Geschäftsmodelle im umfassenden Sinn nachhaltig sein können, wirtschaftlich und gesellschaftlich.