Im November vergangenen Jahres launchte Pfizer die Plattform „Land der Gesundheit“. Eine Einladung zur Debatte über die Themen Digitalisierung und Gesundheitskompetenz. Es geht um Interaktion – und um den Wandel im eigenen Unternehmen.
Es ist ein Dialog auf Augenhöhe, der auf
„Land der Gesundheit“ stattfinden soll. Eine Diskussion, die unterschiedliche Perspektiven zulässt und auf diesem Weg neue eröffnet.
So jedenfalls beschreibt Martin Fensch, Senior Director Corporate Affairs und Mitglied der Geschäftsführung Pfizer Deutschland, die Ziele dieses Projekts. Martin Fensch ist Initiator der Plattform und hat mit uns über die Idee hinter dem Portal und deren Umsetzung gesprochen.
Health Relations: Im November 2017 startete ihr Unternehmen Pfizer das Projekt „Land der Gesundheit“, eine Dialogplattform für die Gestaltung eines zukünftigen Gesundheitssystems. Wer ist ihre Zielgruppe? An wen richtet sich das Portal?Martin Fensch: Genau genommen haben wir bereits im Juni 2017 eine Minimalversion des Projekts gelauncht, aber im vollen Umfang steht die Plattform tatsächlich erst seit November 2017. Sie richtet sich an alle Institutionen, Unternehmen und Politiker, die sich mit dem Gesundheitswesen beschäftigen, sowie an die interessierte Öffentlichkeit. Also an alle Menschen, die sich mit dem Thema Gesundheit auseinandersetzen.
Health Relations: Können Sie messen, welche Zielgruppe am stärksten vertreten ist? Martin Fensch: Das können wir unseren Daten nicht entnehmen, sondern nur anhand der Kommentare vermuten. Aber es sieht so aus, als wäre es ein guter Mix.
Health Relations: Was motiviert Sie, ein Projekt wie „Land der Gesundheit“ zu starten? Was genau ist Ihre Zielsetzung?"Wir laden Kolleginnen und Kollegen aus dem ganzen Haus in unsere Morgenkonferenz ein und fragen sie nach ihren Erfahrungen mit den Themen Digitalisierung, Gesundheitskompetenz oder jetzt aktuell: Partizipation im Gesundheitssystem. Das wiederum öffnet auch im Unternehmen selbst den Blick für neue Perspektiven." Martin Fensch: Wir haben erkannt, dass es einen Diskussionsbedarf zu verschiedenen Themen im Gesundheitswesen gibt, etwa die Digitalisierung oder die Gesundheitskompetenz des einzelnen. Es gab aber bisher keinen digitalen Raum, an dem diese Diskussion stattfinden konnte. Wir wollen unterschiedlichen Perspektiven Raum geben und Möglichkeiten aufzeigen, wohin sich das Gesundheitssystem entwickeln kann. Denn Jammern hilft nicht. Man kann nicht darauf warten, dass etwas passiert; man muss eigene Ideen entwickeln und Wege aufzeigen. Wir wollen gemeinsam mit unseren Nutzern eine Vision entwickeln, wie sich das deutsche Gesundheitssystem zu einem „Land der Gesundheit“ entwickeln kann. Zudem bin ich überzeugt, dass das Portal ein wertvoller Beitrag zur Wahrnehmung unseres Unternehmens ist. In meinen Augen muss Kommunikation zwischen der Öffentlichkeit und Unternehmen wie dem unsrigen genau so aussehen: offen und engagiert. Es ergeben sich vollkommen neue Berührungspunkte zwischen allen Parteien; die Kommentare sind sehr vielfältig. Von diesem Dialog lernen wir alle.
Health Relations: Wie viele User besuchen die Website im Durchschnitt täglich? Wie hoch ist der Prozentsatz der „Wiederholungstäter“?Martin Fensch: Derzeit besuchen circa 400 Nutzer täglich das Portal. 20 Prozent von Ihnen kommen immer wieder. Mit dem Austausch über die Social Media-Kanäle sind es noch mehr. Damit sind wir nach der kurzen Zeit schon sehr zufrieden. Unser Ziel ist es auch nicht, bestimmte Quoten zu erreichen, sondern einen qualitativ hochwertigen, sachlichen Diskurs zu führen. Das steht im Vordergrund.
Health Relations: Wie motivieren Sie Ihre Nutzer zur Interaktion, wie sprechen Sie diese an?Martin Fensch: Wir arbeiten mit einem modernen, ansprechenden Layout und nutzen natürlich die sozialen Medien, um die Reichweite zu erhöhen. Auch Umfragen setzen wir gerne ein. Seit kurzem versenden wir regelmäßig einen Newsletter an unsere Nutzer. Wir veröffentlichen etwa drei bis vier Beiträge pro Woche auf unserer Seite. Das können Interviews, Statements oder Features sein. Wir haben einen eigenen Newsroom eingerichtet und einen Chef vom Dienst installiert.
Health Relations: Das heißt, Sie arbeiten nicht mit externen Journalisten zusammen, sondern entwickeln die Themen im Team?Martin Fensch: Genau. Für die großen Stücke greifen wir auch auf externe Kräfte zurück, aber der Kern entsteht im Team. Uns ist es wichtig, mit „Land der Gesundheit“ auch einen internen Wandel einzuleiten und zu begleiten. Es reicht meiner Meinung nach nicht, wenn nur zwei oder drei Mitarbeiter zur morgendlichen Redaktionskonferenz zusammenkommen. Wir laden Kolleginnen und Kollegen aus dem ganzen Haus in unsere Morgenkonferenz ein und fragen sie nach ihren Erfahrungen mit den Themen Digitalisierung, Gesundheitskompetenz oder jetzt aktuell: Partizipation im Gesundheitssystem. Das wiederum öffnet auch im Unternehmen selbst den Blick für neue Perspektiven.
Health Relations: Welche Schritte haben Sie für 2018 geplant? Wie wird sich „Land der Gesundheit“ weiter entwickeln?Martin Fensch: Wir haben zwei neue Debattenthemen geplant: Beim Thema „Partizipation“ geht es darum, herauszufinden, wie jeder einzelne mitwirken kann, unser Gesundheitssystem noch besser zu machen. Beim Thema „Fortschritt“ wollen wir aufzeigen, welche Möglichkeiten die medizinische Versorgung heute im Vergleich zu früher schon bietet und fragen nach, wo noch mehr Innovationen zu erwarten sind. Wir möchten noch mehr Meinungen abfragen und mehr Interaktion mit den Debattenteilnehmern ermöglichen. Ebenso denken wir über neue Formate nach. Wir bekommen auch viel Feedback aus der Community zu Inhalten und Formaten; das wollen wir aufnehmen. Wichtig ist uns vor allem, die Qualität zu halten, um auch weiterhin eine sinnvolle Debatte führen zu können.
Health Relations: Wie lange soll die Plattform bestehen bleiben?Martin Fensch: So lange sich Menschen finden, die mit uns diskutieren wollen. Auch hier haben wir keine Grenzen festgelegt.
Health Relations: Vielen Dank für das Gespräch.Foto: Pfizer Deutschland GmbH
Martin Fensch (47) ist Senior Director Corporate Affairs & Country Operations und seit 2012 Mitglied der Geschäftsführung von Pfizer in Deutschland. Bevor er 2005 Teil des Unternehmens wurde, war er unter anderem als Sprecher und Leiter der Zentralredaktion bei der DaimlerChysler Financial Services AG und bei Toll Collect tätig.Beitragsbild: © Rawpixel.com/stock.adobe.com