In den letzten 1,5 Jahren hat die Pharmabranche – gezwungenermaßen – ihre Events, ob Produkt-Launches, Kongresse, AdBoard oder Presseveranstaltungen fast vollständig virtuell planen und umsetzen müssen. Und mit jedem virtuellen Event stieg die Erwartungshaltung: Noch besser zu werden und vor allem im Kampf um die Teilnehmer besser als der Wettbewerb zu sein.
Wo geht die Reise hin?
Seit einigen Monaten geht der Trend nun klar Richtung Hybrid-Events: Ein Mix aus Face-to-face und virtueller Verlängerung. Wie dieser Mix ausbalanciert wird, hängt aktuell noch immer von den Corona-Entwicklungen ab. Wobei die Face-to-face-Komponente nicht immer Publikum vor Ort bedeuten muss, sondern auch heißen kann, dass nur Speaker und Moderator zusammenkommen und der Event wie ein TV-Format konzipiert und ausgestrahlt wird. Vieles ist möglich, aber was braucht ein Hybrid-Event um erfolgreich zu sein? Wir machen den Fakten-Check.
Faktencheck Hybrid-Events
Fakt I – Hybrids werden „Standard“
Pharmaunternehmen werden zwangsläufig bei großen Stand-alone-Veranstaltungen nicht mehr drumherum kommen sowohl die Face-to-Face als auch die virtuelle Variante anzubieten. Jetzt wo jeder die Vorteile beider Welten kennt, möchte der Teilnehmer die Wahl haben – persönlicher Austausch oder Zeitersparnis.
Fakt II – Hybrids haben ihre eigenen Gesetze
Aus einem virtuellen oder einem Face-to-Face-Format mal schnell einen Hybriden zu machen, funktioniert nicht. Jedes der beiden Veranstaltungsformate hat seine eigenen Anforderungen. Einfach nur eine Live-Veranstaltung zu streamen und davon auszugehen, dass die Zuschauer vor dem Rechner sich damit begnügen, ist zu kurz gedacht. Vielmehr gilt es Erlebniswelten zu schaffen – eine für den Zuschauer vor Ort und eine für den virtuellen Teilnehmer.
Fakt III – Hybrids brauchen mehr Moderation
Diese zwei Erlebniswelten brauchen jeweils eine eigene Moderation – einmal regulär vor Ort und eine zusätzliche virtuelle Moderationsbegleitung mit eigenen Zeitabläufen und einer sinnvollen Vernetzung von Interaktion (z.B. Rückfragen aus dem Auditorium) aus beiden Welten.
Fakt IV – Hybrids brauchen passende Referenten
Es wird darauf hinauslaufen, dass Referenten nicht mehr nur für den Vortrag, sondern zusätzlich z.B. für eine virtuelle Meet-the-Expert-Session oder die Aufzeichnung von Social Content angefragt werden. Aber nicht nur der Umfang der Anfrage erweitert sich, auch das Anforderungsprofil verändert sich. Selbstverständlich steht weiterhin die fachliche Kompetenz im Mittelpunkt, aber neben guter Rhetorik und Präsentationsskills wird immer mehr auch ein Verständnis für technische Abläufe und die Fähigkeit mit einer Kamera zu interagieren, gefragt sein.
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Heißt das jetzt, dass die Event-Vorbereitung und -Umsetzung noch anstrengender wird?
Ja … aber mit noch mehr Impact in der Zielgruppe durch die zusätzliche virtuelle Reichweite und spannenden neuen Möglichkeiten mit der Zielgruppe zu interagieren und Inhalte multimedial zu vermitteln. Egal ob Außendienst-Tagung, Ärzte-Veranstaltung oder Patienten-Event – die Event-Welt wurde durch die Corona-Pandemie ausgebremst und gleichzeitig bereichert.