Nachhaltigkeit ist ein Thema, das viele Pharmaunternehmen verstärkt in den Fokus rücken. Immer wichtiger dabei wird es, Mitarbeitende mitzunehmen und nachhaltiges Engagement in den Arbeitsalltag zu integrieren. Wie das in der Healthcare-Branche konkret aussehen kann, zeigt das Beispiel AstraZeneca.
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76 Prozent der Beschäftigten in Deutschland finden es wichtig, dass das Thema Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert bei ihrem Arbeitgeber hat. Fast jede:r Zweite würde bei einem Jobwechsel sogar gezielt nach einem
nachhaltigen Unternehmen suchen. Im Gesundheitsbereich ist dieses Jobkriterium besonders relevant –
so das
Ergebnis einer Online-Umfrage der Jobplattform StepStone aus dem vergangenen Jahr. Mit zunehmender Relevanz und Aktualität dürfte die Tendenz weiter steigen.
Mitarbeitende für nachhaltiges Handeln sensibilisieren
Fakt ist:
Immer mehr Unternehmen gehen das Thema Nachhaltigkeit ganzheitlich an und wollen dabei ihre Mitarbeitenden in die Verantwortung bringen. Vom Brand Manager bis zur PR-Referentin. Auch AstraZeneca hat sich ambitionierte Ziele gesetzt und möchte die komplette Belegschaft auf diesem Weg mitnehmen. Bis 2025 will das Unternehmen klimaneutral und bis 2030 über die gesamte Wertschöpfungskette CO2-negativ sein.
Gelingen soll das über eine
nachhaltig ausgerichtete Unternehmensführung und -kultur. Dass der sozial-ökologische Wandel intern wie extern auf großes Interesse trifft, daran hat Sabine Reinstädler keinen Zweifel. Die Bereitschaft zur Veränderung sei da. „Für Mitarbeitende und auch für Ärztinnen und Ärzte steht das Thema Nachhaltigkeit weit oben auf der Agenda“, so die PR-Chefin und Leiterin des Bereichs Sustainability bei AstraZeneca Deutschland.
„Nachhaltigkeit ist kein Leuchtturmprojekt, sondern Alltagsarbeit“
Klar ist für den Pharmakonzern daher: Nachhaltigkeit ist kein Leuchtturmprojekt, sondern Alltagsarbeit. Konkret sieht das so aus: Auf der einen Seite gibt es klare Vorgaben, an denen sich die Mitarbeitenden orientieren sollen. Zum Beispiel in puncto Geschäftsreisen sei dies der Fall.
Auf der anderen Seite will AstraZeneca seine Mitarbeitenden schrittweise
für nachhaltiges Denken und Handeln sensibilisieren. „Weniger drucken, Mehrweg- statt Einwegverpackungen für das Mittagessen oder wiederverwendbare Materialien für Messen & Co. Eine andere Möglichkeit sind Alternativen für die Autofahrt zur Arbeit – jede:r Einzelne kann etwas tun“, so Sabine Reinstädler. Mit Angeboten wie der Finanzierung eines ÖPNV-Tickets,
Dienstrad-Leasing oder regionalem Essen in der Kantine will das Unternehmen es seinen Mitarbeitenden dabei einfach machen.
Mehr Nachhaltigkeit im modernen Arbeitssetting in Hamburg
Mit dem
Umzug in das neue Bürogebäude Ende April ist AstraZeneca bereits ein erster Schritt auf diesem Weg gelungen. Denn: Energieeffizienz, Plastik- und Papierreduktion, die Einführung nachhaltigerer Catering-Optionen oder eine aktive Müllreduzierung wurden hier gleich mitgedacht. Auch der Startschuss für eine
neue E-Fleet ist bereits gefallen. In den kommenden drei Jahren soll die gesamte Dienstwagenflotte – inklusive Außendienst – vollelektrisch werden.
Dass Nachhaltigkeit ein „absolutes Schnittstellenthema“ ist, ist Sabine Reinstädler mehr als bewusst. Ziehen nicht alle Abteilungen mit, wird es schwierig, voranzukommen und ambitionierte Ziele zu erreichen. Nachhaltiges Handeln betrifft „die Unternehmensstrategie, den Einkauf, die Rechtsabteilung ebenso wie Finanzen, Personal, Facilities Management oder Kommunikation“, so die Nachhaltigkeitsverantwortliche. „Um den
kommenden Anforderungen an Berichterstattung gerecht zu werden, braucht es eine enge Abstimmung.“
Beispielsweise müssten sich die
Brand Teams, die sich mit der Präsentation der Produkte im Markt beschäftigen,
künftig verstärkt mit dem Thema auseinandersetzen. Dabei gehe es um Materialien, Veranstaltungen und andere nachhaltigere Optionen.
Konkrete Nachhaltigkeitsmaßnahmen des Pharmaunternehmens
Um die nötige Abstimmung und Awareness im eigenen Unternehmen zu fördern, hat AstraZeneca bereits einige Maßnahmen auf den Weg gebracht:
- Seit Ende 2021 gibt es ein regelmäßiges Format mit allen relevanten Funktionen und Mitgliedern der Geschäftsführung. Das Ziel: engen Austausch zu gewährleisten, Prioritäten zu setzen und kurzfristige Entscheidungsfähigkeit sicherzustellen.
- Darüber hinaus hat das Unternehmen eine Sustainability Task Force gegründet. Hier entwickeln verschiedenste Kolleg:innen abteilungsübergreifend neue Ideen.
- Jüngst wurde die Position des Sustainability Manager geschaffen, um die interne Abstimmung und auch die Einbindung der Geschäftsführung noch besser zu koordinieren.
- Kooperationen und Partnerschaften sind ein Herzstück der Nachhaltigkeitsstrategie. Denn: „Der erste Anstoß für große Ideen ist es oft, verschiedene Perspektiven an einen Tisch zu bringen“, so Sabine Reinstädler. „Das passiert bei uns auf ganz großer und auf ganz kleiner Ebene.“ Neben der internationalen Zusammenarbeit mit Institutionen und Expert:innen arbeitet das Pharmaunternehmen daher auch mit lokal ansässigen Organisationen zusammen. So etwa für obdachlose Jugendliche.
- Freiwilligentage: Einmal im Jahr gibt es den „Alle zusammen Tag“, zu dem Mitarbeitende sich freistellen lassen können, um sich in sozialen und ökologischen Projekten zu engagieren.
Fazit: Nachhaltigkeit in Pharma zur Alltagsarbeit machen
Nachhaltigkeit ist ein großes Zukunftsthema. Viele Pharmaunternehmen haben sich ambitionierte Ziele gesetzt. Um diese wirksamer umsetzen zu können, ist es wichtig, die eigenen Mitarbeiter:innen an Bord zu haben. Denn: Für den
Erfolg umweltfreundlicher Lösungen spielt auch das individuelle Verhalten eine große Rolle. AstraZeneca hat bereits viele Maßnahmen angestoßen, um nachhaltiges Handeln in die konkreten Ziele und Maßnahmen aller Abteilungen zu integrieren. Denn auch für Pharma gilt: „Nachhaltigkeit ist kein Leuchtturmprojekt, sondern Alltagsarbeit.“