Digital-Experience-Plattformen (DXPs) entwickeln sich immer mehr zum neuen Standard für Web-Plattformen und lösen damit klassische Websites großer Unternehmen und Organisationen ab. Wie die Entwicklung in Pharma gelingt, zeigt der folgende Use Case, vorgestellt von Florian Schmittgall von Schmittgall HEALTH.
Die Erwartungen der Nutzenden an digitale Angebote steigen kontinuierlich.
Mit Digitalen-Experience- Plattformen kann gerade in der Pharma- und Healthcare-Branche ein neuer Maßstab in der digitalen Kommunikation gesetzt werden. DXPs stellen nicht nur eine Plattform dar, die über die eigene Ländergrenze hinaus funktioniert und intern für Transparenz sorgt. Sie sind auch und insbesondere Content Production Center, um inhaltlich einheitlich mit unterschiedlichen Stakeholdern zu kommunizieren und so den Aufbau einer starken Marke, Dienstleistung oder eines starken Produktes konsequent zu steuern und sicherzustellen.
Was sind DXPs und welche Vorteile bieten sie?
Digital-Experience-Plattformen (DXPs) sind mehr als klassische Websites. Sie dienen als integrierte Umgebungen, die verschiedene Technologien wie Content-Management-Systeme (CMS), künstliche Intelligenz (KI) und Datenanalyse zusammenbringen. Mit DXPs können Unternehmen digitale Erlebnisse über verschiedene Kanäle und Touchpoints ihren Kund:innen bereitstellen. Sie sind wesentlich komplexer als traditionelle Websites, bieten deswegen aber auch ein höheres Maß an Flexibilität, Skalierbarkeit und Personalisierung und, durch die smarte Bereitstellung der Inhalte, den Nutzenden am Ende bessere digitale Erlebnisse.
DXPs: Welche technologische Basis ist sinnvoll?
DXPs bieten ein hohes Maß an
Individualisierung, Benutzerfreundlichkeit und Compliance/Rechtssicherheit. Das prädestiniert sie für die Fachkommunikation mit Ärztinnen und Ärzten, aber auch Patientinnen und Patienten und anderen Stakeholdern. Sie alle werden mit persönlichen und relevanten Inhalten auf unterschiedlichen Devices und Kanälen versorgt (Stichwort: Cross-Channel-Delivery). Die Inhalte können kontinuierlich optimiert werden, da robuste Analysetools zur Verfügung stehen, die Daten über die jeweilige Customer Journey und damit über den individuellen Bedarf liefern, sodass der Content zielgenau darauf abgestimmt werden kann.
Die Technologie Sitecore wurde speziell für die Healthcare-Branche entwickelt. Eine hierauf basierende Digital Experience Plattform ist eine modulare DXP, die es ermöglicht, die DXP nach den speziellen Bedürfnissen und Anforderungen eines Unternehmens der Healthcare-Branche zusammenzustellen, aufzubauen und sukzessive zu erweitern.
Welche Best Practices gibt es für die Implementierung einer Digital Experience Plattform in Unternehmen?
Use Case: DXP-Implementierung in Pharma
2021 bekam das Deutschland-Team eines führenden, international tätigen, forschungsbasierten biopharmazeutischen Unternehmens den Auftrag, den
modularen Sitecore-Baukasten des Headquarters über alle Brands in Deutschland zu implementieren. Ziel war es, für alle Produkte ein zentrales Production Center aufzubauen, das bedarfsgerechten Content für alle Stakeholder – extern wie intern – zur Verfügung stellt. Dazu wurde unternehmensintern ein Omnichannel-Digitalteam aufgebaut, welches beim Aufbau der Technologie in Deutschland unterstützen sollte. Schmittgall HEALTH hat diese Einführung begleitet.
Die Migration von bereits existierendem Content, der bis dato noch auf verschiedenen anderen Websites des Unternehmens lag, konnte nach 16 Monaten erfolgen. Die DXP wird darüber hinaus im Tagesgeschäft kontinuierlich um neue Inhalte erweitert, die Ansprache der Health Care Professionals beständig im Rahmen der User Journey jedes Nutzenden optimiert; die UX-Strategie wird dabei regelmäßig hinterfragt sowie bei Bedarf optimiert. Eine permanente Qualitätssicherung und Weiterentwicklung der Plattform runden die Maßnahmen ab.
Gearbeitet wird hierbei agil nach Scrum in definierten Sprints. Je nach Arbeitsumfang ist das Team skalierbar.Das Ergebnis: Seit Einführung der DXP konnte das im Use Case genannte Unternehmen die Multichannel Experience optimieren und das Engagement der Ärztinnen und Ärzte sowie der Patient:innen deutlich steigern. Bedarfsdeckende Informationen werden von der jeweiligen Zielgruppe schneller gefunden, die Möglichkeit zu Interaktion klar genutzt. Dies führt zu einer deutlich verbesserten Markenwahrnehmung sowie Bindung an das Unternehmen.
Fazit
DXP ist nicht nur ein Buzzword der E-Commerce-Branche.
Eine DXP ist eine umfassende Softwarelösung, die Unternehmen dabei unterstützt, für ihre Kund:innen eine hochwertige Customer Experience über alle digitalen Kanäle hinweg zu schaffen. Sie ist ein Angebot an Technologien, das die Zusammenstellung, Verwaltung, Bereitstellung und Optimierung kontextbezogener digitaler Erlebnisse über die gesamte Customer Journey hinweg ermöglicht.
Eine DXP, die auf einer entsprechenden technologischen Basis basiert, bietet darüber hinaus insbesondere Pharmaunternehmen maximale rechtliche Sicherheit bei agiler und kostenoptimierter Arbeitsweise der Akteure.
Durch die agile Arbeitsweise kann jederzeit auf neue Priorisierungen schnell und zuverlässig reagiert werden, es können neue Module und Funktionen bei Bedarf ergänzt werden. Aus den Learnings eines Sprints kann der nächste optimiert werden, sodass dem Unternehmen Zeit gespart und Arbeit abgenommen wird, was sich am Ende auch positiv auf das Budget auswirkt.
Über den Autor
Florian Schmittgall ist geschäftsführender Gesellschafter der Schmittgall HEALTH und versteht sich als kreativer Unternehmer. Mit Mut und Leidenschaft Innovationen voranzutreiben und Dinge zu bewegen ist sein täglicher Ansporn. Seit 2007 leitet er die Geschicke der Agenturgruppe sowie der 1978 gegründeten, auf Gesundheitskommunikation spezialisierten, Schmittgall HEALTH, Agentur für kreatives Healthcare Marketing.