Das Who’s Who der Healthcare-Branche: Wörwag Pharma Marketing-Direktor Guido Popp
Die Wörwag Pharma hat einen neuen Marketing-Direktor: Seit Anfang des Jahres verantwortet Guido Popp das gesamte globale Marketing-Geschäft des Familienunternehmens. Er hat einiges auf seiner To-do-Liste. Wir haben gefragt, was ganz oben steht.
Guido Popp weiß, wie das Pharma-Geschäft tickt. Der 49-Jährige kann auf mehr als 22 Jahre Pharma-Marketing- und Vertriebserfahrungen zurückgreifen. Dabei durchlief der studierte BWLer unterschiedliche Stationen im Vertrieb, Controlling und nationalem Marketing, unter anderem bei Solvay, Stada und Merz, wo er schließlich ins globale Geschäft einstieg. Erfahrungen, die er in seiner neuen Position einsetzen wird: Seit dem 8. Januar ist Guido Popp Marketing-Direktor bei der Wörwag Pharma GmbH & Co.KG. In 35 Ländern ist Wörwag mit insgesamt 900 Mitarbeitern aktiv. Seit seiner Gründung 1971 sei das Unternehmen stetig gewachsen. Im letzten Jahr, so Popp, hätte man die 200 Millionen Umsatz-Marke geknackt. Daran will er anknüpfen. Im Fokus von Guido Popps Tätigkeiten liegen daher vor allem die Intensivierung des Endverbrauchergeschäfts sowie die Bekanntmachung der Wörwag-Biofaktoren-Präparate in neuen Märkten. Expansion und eine starke Positionierung im B2C-Segment sind zwei der Themen, die Wörwag derzeit stark bewegen. Um Wachstum zu garantieren, scanne das Unternehmen sehr gründlich die internationalen Märkte nach geeigneten neuen Potentialen ab. Mit Augenmaß, betont Popp. Da Wörwag ein Familienunternehmen in der zweiten Generation ist, setzt man auf ein nachhaltiges Wachstum. „Wir denken nicht in Quartalszyklen. Wir wollen nachhaltig und profitabel wachsen. Wir beobachten daher den Markt genau und selektieren dann, welche Maßnahmen sinnvoll für uns sind. Und welche nicht.“ Gleichzeitig lote man das Potential einer stärkeren Hinwendung zum Endverbraucher auch auf ausgewählten ausländischen Märkten aus. Denn mit der Zunahme der Selbstmedikation wird auch das OTC-Geschäft attraktiver. Es geht darum, neue Märkte zu erschließen, aber auch darum, vorhandene zu sichern. Das Thema Services Beyond The Pill steht auch bei Wörwag auf dem To-do-Zettel. Mehrwerte für den Arzt, Apotheker und den Patienten sollen diesen an die Marke binden. In Guido Popps Augen wird das immer wichtiger, um sich auf dem Markt zu positionieren. Die Herausforderungen, denen sich das Familienunternehmen stellen muss, sind nicht wenige. Neben den genannten stehen auch Themen wie Preisregulierungen in den verschiedenen Ländern, strenge Vorschriften wie die Fälschungsschutzrichtlinie der Europäischen Union, hohe Zulassungsanforderungen für Medikamente und die Digitalisierung auf der Agenda. „Aber wenn ich auf meine Karriere zurückblicke, kann ich sagen: Die Branche war immer im Wandel. Das war und ist auch genau das, was mir immer an der Pharma-Branche gefallen hat“, sagt Popp. Auch der Digitalisierung sieht er gelassen entgegen; für ihn bringt sie vor allem Chancen mit sich, vorausgesetzt „die Politik schafft Rahmenbedingungen, mit der wir die Potentiale der Digitalisierung ausschöpfen können. Beispiel Datenschutz: Wir brauchen ein System, das die Daten des einzelnen schützt, aber den Markt nicht abwürgt.“ Er fügt hinzu. „Für mich verengt sich allerdings die Debatte teilweise zu sehr auf Social Media. Das gehört dazu, aber ebenso wichtig sind Themen wie neue Geschäftsmodelle, Logistik oder Infrastruktur.“ 2018 erwartet Wörwag Pharma einen Umsatz von 215 Millionen Euro. Um das Wachstum zu gewährleisten, wird in Böblingen, dem Stammsitz des Unternehmens, mit Hochdruck in verschiedenen Projektgruppen gearbeitet. Gleichzeitig investiert Wörwag in ein attraktives Arbeitsumfeld, so zum Beispiel in einen neuen modernen Firmensitz. 2021 soll das fünfstöckige Gebäude bezugsfertig sein – und Platz für bis zu 300 Mitarbeiter bieten. Und was ist Guido Popps ganz persönliches Ziel? „Die gesteckten Erwartungen zu erfüllen, mit den Kollegen und der Geschäftsführung die kommerziellen- und Projektziele zu erreichen. Und das mit Freude an der Sache!“Zur Person: Guido Popp (49) interessierte sich bereits als Gymnasiast für naturwissenschaftliche Themen und wirtschaftliche Zusammenhänge. „In der Pharma-Branche“, sagt er, „habe ich mich schon immer sehr zuhause gefühlt.“ Er lebt in Böblingen und Frankfurt, wo seine Familie wohnt. Popp ist Vater zweier Kinder.