Andreas Bais, Bionorica: „Wir denken global und agieren lokal“

Mit 20 Jahren Pharma-Erfahrung im Gepäck trat Andreas Bais im August 2024 seine neue Position bei Bionorica an: Als Head of Global Marketing möchte er die Marke weltweit sichtbarer machen – und seine Teams mit einer klaren Vision motivieren.
Andreas Bais‘ Tage sind gut gefüllt: Seit er im vergangenen Sommer seine neue Position als Head of Global Marketing bei Bionorica angetreten ist, verantwortet er bei dem Hersteller pflanzlicher Arzneimittel die strategische Ausrichtung und Umsetzung der globalen Marketing-Aktivitäten. Zu seinem Team gehören sieben Fachabteilungen; von Brand Management und Markenstrategie über die Produktentwicklung bis hin zum Partner Business und der Preisgestaltung in den Ländern decken sie verschiedenste Aufgaben ab. Wo also anfangen?
Globaler Ausbau der Markensichtbarkeit
„Erste Priorität hat der nachhaltige Ausbau unserer Markensichtbarkeit auf globaler Ebene“, erzählt Bais. „Wir arbeiten nach dem Glocal-Ansatz: global denken, lokal agieren. Mittelpunkt unserer Marketingaktivitäten ist also die weltweite Sichtbarkeit unserer Produkte. Ihn flankieren wir mit einer maßgeschneiderten Ansprache auf lokaler Ebene.“
„Marketing und Vertrieb müssen Hand in Hand gehen“
Auf globaler Ebene stehen aktuell Synergien und strategische Stringenz im Fokus: Laut Bais müssen Marketing und Vertrieb Hand in Hand gehen, um eine größtmögliche Durchsetzungskraft der Marken zu bewirken. „Unsere ‚mental & physical availability‘ müssen zusammenkommen, sprich: Der Verbraucher soll unser Produkt kennen und es am POS wiedererkennen. Das fördern wir etwa über evidenzbasiertes Marketing, über Empfehlungen und eine erhöhte Sichtbarkeit.“ In Deutschland, wo Bionorica seine Zentrale und seinen größten Markt hat, gelte es vor allem, die langjährig gute Reputation des Unternehmens etwa bei Apotheken und der Ärzteschaft zu halten.
Endverbraucher stärker im Fokus
Darüber hinaus will er den Zielgruppenfokus von Bionorica erweitern und auch Endverbraucher und -verbraucherinnen stärker adressieren. „Dabei setzen wir auf einen ganzheitlichen Omnichannel-Ansatz, in dem digitale und traditionelle Kanäle ineinandergreifen. Gleichzeitig schauen wir uns auch den Apotheken-Kanal ganzheitlich an.“
„Der tollste WhatsApp-Newsletter bringt nichts, wenn die Zielgruppe auf ihr Fax schwört.“
Bais sieht das Pharmamarketing derzeit durchaus mit Herausforderungen konfrontiert. Die Welt verändert sich schnell und mit hoher Schlagkraft. Das Konsumenten-Verhalten digitalisiert sich zusehends und seit Corona umso stärker. Dem begegnen er und seine Teams nicht nur per Omnichannel-Ansatz, sondern auch über eine immer individuellere und maßgeschneiderte Ansprache der Fach- und Zielgruppen. „Ich kann den tollsten Newsletter in WhatsApp verschicken – wenn die Zielgruppe weiter auf ihr Fax schwört, werden die Botschaften sie verfehlen“, erklärt der Marketingexperte.
Fünf Entscheiderfragen
Morgens: Kaffee oder Tee? Espresso.
Schreibtisch: Clean Desk oder kreatives Chaos? Clean Desk. Auf meinen Pinnwänden sieht es allerdings anders aus…
Pendeln: Auto oder Bahn? Auto.
Messenger: Text oder Sprachnachricht? Definitiv Text!
Feierabend: Sport oder Netflix? Teils, teils – die Mischung macht’s.
Die Bionorica-DNA kennenlernen
Bei seinem Einstieg ins Unternehmen im vergangenen Sommer setzte er noch einen anderen Fokus: Nach dem Motto „people and company first“ wollte er zunächst die Bionorica-DNA kennenlernen – und natürlich die Menschen im Unternehmen. „Was Bionorica besonders auszeichnet, ist die Kombination aus Natur und Wissenschaft“, erzählt er. „Aus der klassischen Pharmawelt kommend, war das Thema Phyto-Pharma neu für mich – den Ansatz, die Kraft der Natur mit evidenzbasierten pflanzlichen Präparaten für die Gesundheit der Menschen zu nutzen, finde ich total spannend. Außerdem gefällt mir der unternehmerische Geist, den ich bei Bionorica vorgefunden habe.“
Markenmensch mit Sinn für Zahlen
Seinen neuen Job trat der Marketingexperte mit 20 Jahren Erfahrung in der Pharmawelt im Gepäck an. Acht Jahre arbeitete er etwa bei Teva Pharmaceuticals, verantwortete dort zuletzt das globale OTC-Marketing. Zehn Jahre war er bei BASF tätig, wo er die globale Marketing Communication und das Brand Management im Bereich Human Nutrition leitete. Geprägt haben ihn all seine Stationen. „Zum einen bin ich ein Markenmensch – zum anderen aber auch ein Mensch für die Zahlen, Daten und Fakten. Ich schaue also auch auf Kosteneffizienz und -management.“
„Je besser Mitarbeitende die Vision kennen, desto besser gehen sie den eingeschlagenen Weg mit.“
Als Führungskraft ist es ihm wichtig, seiner Vorbildfunktion gerecht zu werden: zum Beispiel in Sachen Belastbarkeit, aber auch über eine Fähigkeit zu Selbstkritik. Feedback sieht er als Geschenk, aus dem sich lernen lässt, und fördert deshalb in den Teams eine offene Feedback- und Fehlerkultur. „Darüber hinaus führe ich vor allem über eine ‚vision driven leadership‘: Mir geht es darum, eine klare Vision von der Zukunft zu haben und sie meinen Kolleginnen und Kollegen möglichst klar zu erklären.“ Denn er ist fest überzeugt: „Je stärker wir die Mitarbeitenden mitnehmen, desto einfacher ist es für den Einzelnen, den eingeschlagenen Weg mitzugehen.“