Linda-Maria Diodati, MW Office: „Wir wollen Synergien schaffen, statt in Silos zu denken”
Ein Ausbau der Agentur zum digitalen Innovationshub, mehr Internationalität und eine synergetische Kooperation im Dreiklang mit Kunden und Vermarktern: Linda-Maria Diodati, die neue Geschäftsführerin von MW Office, hat sich viel vorgenommen für die nächsten Jahre. Was ihr dabei besonders wichtig ist: Die Zusammenarbeit auf Augenhöhe zu fördern und stets den Blick über den Tellerrand zu wagen.
Das Wichtigste, um erfolgreich zu sein, ist die innere Hygiene“, sagt Linda-Maria Diodati, die bei der auf Healthcare-Kommunikation spezialisierten Crossmedia-Agentur MW Office kürzlich in die Geschäftsführung aufgestiegen ist. Dieser Satz, den sie aus einem Mentoring-Programm mitgenommen hat, begleitet sie bis heute beruflich und privat: „Wenn du für dich selbst eine Haltung einnimmst und danach handelst, bist du mit dir selbst im Reinen. Und dann funktioniert vieles ganz automatisch“, erklärt sie.
Internationalität und Zugang zu neuen Trends
Ihr Einstieg in die Pharma- und Healthcare-Branche verlief eher zufällig – sie las eine Stellenanzeige, von deren Aufgabengebiet sie sich sofort angesprochen fühlte. Ihre Begeisterung für Marketing und die vielfältigen Herausforderungen im Gesundheitswesen führte sie nach einigen Jahren in der Agentur- und Vermarkterlandschaft schließlich zu MW Office (MWO).
„Was mich an MWO als Agentur sofort reizte, war die Zugehörigkeit zum japanischen Agenturnetzwerk dentsu. Der Zugang zu Neuigkeiten und Trends sowie mehr Digital-Knowhow waren für mich besonders spannend“, sagt Diodati. 2017 begann sie ihre Laufbahn in der Agentur als Director Digital Consulting. Aufgrund ihrer Erfahrung mit unterschiedlichen Kommunikationskanälen, primär Print und Digital, übernahm sie ein Jahr später die Leitung von crossmedialen Kundenteams. Seit 2019 verantwortete sie als Managing Partner den Standort Frankfurt und schätzt besonders die Einblicke, die sie über den Mutterkonzern in andere Branchen erhält.
„Ich finde es unheimlich spannend, Einblicke in andere Branchen zu bekommen und auf internationaler Ebene zu sehen, was man mit Daten alles machen kann.“
„Ich fand damals – und finde es bis heute – unheimlich spannend, über unseren Mutterkonzern Einblicke zu erhalten, was denn andere Branchen so machen, die teils etwas schneller sind als Pharma und Gesundheit“, so die Geschäftsführerin. „Außerdem sehen wir so auch auf internationaler Ebene, was man heute mit Daten alles machen kann. Das ist einfach faszinierend.“
Datenschutz als große Kunden-Herausforderung
Zu Mai 2024 übernahm Linda-Maria Diodati die Geschäftsführung bei MW Office von Alexandra Trudnowski, die auf Netzwerk-Ebene gewechselt ist. Ihr Ziel: Sie möchte die Kommunikationsstrategie der Agentur noch digitaler und datengetriebener aufbauen. Dazu gehört auch die Frage, wie sich das Thema Künstliche Intelligenz (KI) noch stärker integrieren lässt – das aber bei gleichzeitiger Berücksichtigung der strengen Datenschutzvorgaben.
Sixpack – die sechs Entscheiderfragen
Kopf oder Bauch? Bauch.
Büro oder Home-Office? Im Home-Office in Wiesbaden. Ich bin aber auch oft in unseren Büros in Frankfurt und München.
Berge oder Meer? Berge.
Am Wochenende: Netflix oder Sport? Sport, ich habe einen Hund.
Sicherheit oder Risiko? Risiko.
Text- oder Sprachnachricht? Sprachnachricht.
„Die DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) ist für uns und viele unserer Kundinnen und Kunden ein riesiges Thema. Es gibt viele rechtliche Unklarheiten, die konkrete Fragen betreffen“, berichtet sie. „Im Kontext von E-Rezept, E-Patientenakte und Co. haben wir heute immer mehr Daten zur Verfügung. Wir benötigen klare Richtlinien, wie weit man gehen darf.“
„Der Einsatz von Daten ermöglicht es beispielsweise, Ressourcen im Außendienst besser zu steuern oder im Marketing ein besseres Engagement zu erzielen.“
Die Agentur integriert bereits heute datenschutzkonform Erkenntnisse aus Datenanalysen in ihre Strategien und zieht oft externe Datenschutzexperten hinzu, um sowohl Kunden als auch Agentur abzusichern. Das Potenzial datengetriebener Strategien ist groß: „Im Vergleich zum klassischen Ansatz sind diese Strategien immer auch KPI-getriebener. Der Einsatz von Daten ermöglicht es beispielsweise, Ressourcen im Außendienst besser zu steuern oder im Marketing ein besseres Engagement zu erzielen.“
Ausbau zum digitalen Innovationshub
Schritt für Schritt will die neue Geschäftsführerin MW Office auf diese Weise zum digitalen Innovationshub ausbauen. Und blickt dabei auch über Ländergrenzen hinaus. Fünf Jahre nach vorne gedacht, möchte sie den Expertenstatus der Agentur in Sachen Healthcare-Kommunikation über die DACH-Region hinaus ausgedehnt sehen und gemeinsam mit dentsu health internationaler agieren.
Was ihr dabei in ihrer täglichen Arbeit besonders wichtig ist, ist ein respektvoller Umgang auf Augenhöhe – unabhängig etwa von Seniorität, Geschlecht, kulturellem Hintergrund oder sexueller Orientierung. Das gilt für ihre Mitarbeitenden genauso wie für den Umgang der Agentur mit der Kunden- und der Vermarkterseite. „Wir arbeiten in einem vertrauensvollen Dreiklang mit unseren Kunden und Vermarktern. Uns ist wichtig, nicht die Mediaagentur zu sein, die alles abschottet. Um es kurz zu sagen: Statt in Silos zu denken, wollen wir Synergien zu schaffen.“