Ob Niederlassung oder Klinik, macht für die Zufriedenheit der Ärzte in Deutschland einen entscheidenden Unterschied.
Über Patientenzufriedenheit liest man viel, aber wie steht es mit der Zufriedenheit der Ärzte? Aktuell laufen wieder Tausende Telefoninterviews für eine Veröffentlichung im „Ärztemonitor 2016“, um – unter anderem – genau das herauszufinden. Befragt werden niedergelassene und angestellte ambulant tätige Ärzte und Psychotherapeuten.
Erfahrungsgemäß sind die meisten niedergelassenen Ärzte mit ihrem Beruf glücklich. In der Erhebung vor zwei Jahren waren 88 Prozent mit ihrer Arbeit zufrieden und würden diesen Beruf wieder ergreifen. Vor allem motiviert es sie, ihre Arbeit als „sinnvoll und nützlich“ zu empfinden. Zur hohen Zufriedenheit beitragen dürfte aber auch, dass in der Niederlassung Ärzte überwiegend selbständig arbeiten, das Arbeitsumfeld an die eigene Persönlichkeit anpassen und ihre Arbeitszeiten flexibel gestalten können. Unzufrieden stimmt sie hingegen, dass ihnen oft zu wenig Zeit für die Behandlung der Patienten bleibt.
Je höher die Position in der Klinik, desto höher die Zufriedenheit
Die Arbeit in einer Niederlassung scheint viele Ärzte glücklicher zu machen, als die Tätigkeit in einer Klinik. Denn hier sind nur 60 Prozent mit ihren derzeitigen Arbeitsbedingungen zufrieden. Jeder Zweite ist mit der Arbeitsbelastung nicht zufrieden. Das zeigt eine Studie der FH Münster, bei der 2012 mehr als 2.000 Ärztinnen und Ärzte in deutschen Krankenhäusern an einer Online-Befragung zum Thema Arbeitsplatzzufriedenheit und -attraktivität teilnahmen.
Ganz allgemein gilt für die Arbeit in der Klinik: Je höher die berufliche Position ist, desto größer ist die Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz. So sind Chefärzte und Klinikdirektoren zufriedener mit ihrem Arbeitsplatz als die Oberärzte, die wiederum ihren Arbeitsplatz im Durchschnitt positiver bewerten als Assistenzärzte. (se)